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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 237
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Lohkäse, Bollenradhüte und gesottene Erdäpfel 237

mals ein Rosenhut - hier „Bollenradhut" genannt - ein Strohhut
, auf dem sieben rote Wollrosen angebracht waren. Der Rosenhut
wurde häufig nicht auf dem Kopf, sondern als Schmuck
am Arm getragen, während die Frauen - wie von August Ganther
beschrieben - auf dem Kopf Lasten transportierten.

Als August Ganther dreizehn Jahre alt war, hatte er die achte
und letzte Klasse durchlaufen. Er blieb jedoch ein weiteres Jahr
an der Schule und ging dem Lehrer zur Hand. Wenn Lehrer
Thoma während des Unterrichts den Organistendienst versah
oder bei Beerdigungen musizierte, durfte der Jugendliche ihn
vertreten. Thoma war es auch, der vorschlug, dass August Ganther
Lehrer werden könnte.

Zur Ausbildung in Gengenbach und Karlsruhe verließ August
Ganther seine Heimatstadt mit der gerade eröffneten
Renchtalbahn: „Am 1. Oktober [1876], einem Sonntage, stand
ich mit [einem] kleinen Koffer, der meine Habseeligkeiten barg,
am Oberkircher Bahnhof. Aus dem Zug, der aus dem Hintertal
einlief, winkte mir frisch, froh und freundlich mein Vetter und
Vormund. Glückstrahlend setzte ich mich an seine Seite und
fort ging es zum Heimattale hinaus. Mit großen Augen starrte
ich die [...] Lokomotiven an, die auf dem lebhaften Bahnhof
von Appenweier hin- und herliefen. [...] Nach kurzer Fahrt
gings über Offenburg ins [...] Kinzigtal hinein und im turm-
und torreichen Gengenbach erreichten wir das Ziel unserer
Fahrt. [...] Für mich schließt dieser Tag mit Tränen. Wie oft
habe ich des Abends gedacht, an dem ich das Heimweh mächtig
verspürte/'37

Oberkirch mit dem
neuen Bahnhof und
dem neu errichteten
Kirchturm.
Foto: Stadtarchiv
Oberkirch, Blanche
von Voigts-Rhetz.


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