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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 249
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Jean-Paul Sartre und das Elsass

Stefan Woltersdorff

„En Alsace/Im Elsass Mit diesen Worten beginnt die Autobiographie
Les mots (1964) von Sartre (1905-1980), jenes „ErzParisers
", der den einen Teil seines Lebens an der Seine verbrachte
und im anderen sich dorthin zurücksehnte. Kann
man sich Sartre am Oberrhein vorstellen, durch ein elsässi-
sches Fachwerkdorf schlendernd, womöglich am Tresen einer
„Winstub" sitzend? In das gängige Bild, das viele sich von dem
französischen Dichter-Philosophen machen, passt dies zumindest
nicht. Doch die Familie von Sartres Mutter stammt aus
dem Elsass, er selbst verbrachte hier entscheidende Wochen
und Monate seines Lebens: als Knabe vor und nach dem
Ersten Weltkrieg, als Romancier und Soldat im Kriegs jähr
1939/40 und als weltberühmter Denker und diskreter Besucher
in der Nachkriegszeit. Vor allem aber spielt das Elsass eine
nicht zu unterschätzende Rolle in seinem Werk: als realer Produktionsort
literarischer und philosophischer Schriften (z.B.
Vage de raison, Vetre et le neant) sowie als fiktionaler Schauplatz
seiner Romane und Erzählungen (z. B. La mort dans Väme,
Les mots).

Wissenschaftliche Forschungen zu diesen Texten gibt es freilich
„wie Sand am Meer", und der vorliegende Text erhebt nicht den
Anspruch, diesem bereits ansehnlichen „Sandstrand" ein neues
und womöglich besonders gewichtiges Korn hinzufügen. Vielmehr
will er doppelte Einladung zum Reisen und zum Lesen
verstanden sein: Ersteres, um fünf elsässische Orte (und einen
lothringischen), an denen sich Sartre aufgehalten hat, zu erkunden
, und letzteres, um sich mit diesem Wissen auch seinen
Texten zu nähern. Da Sartre nirgends auf literarisch „unbestelltes
" Gebiet traf, habe ich (stellvertretend für viele) jeweils einen
Autor mit erwähnt, der die ausgewählten Orte ebenfalls erlebt
und beschrieben hat, wenn auch meist auf sehr andere Weise.
Es würde mich freuen, wenn durch diese Gegenüberstellung
Sartres spezifischer Blick auf das Grenzland deutlicher wird und
sie neugierig auf mehr macht.


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