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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 299
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Die Grablegen der Geroldsecker 9QQ

Es scheint sicher zu sein, dass Bischof Walther (3) und sein Bruder
Hermann (1) zunächst in Dorlisheim begraben wurden. Im
Jahre 1266 nämlich beschenkte Walther (2) von Geroldseck mit
Zustimmung seiner Kinder und Erben die Johanniter zu Dorlisheim
zum Seelenheil seiner Frau und seiner Kinder, die dort
begraben waren.55 Andererseits ist es naheliegend, dass sich die
Familie um die Rückführung der Toten bemühte, sobald das
möglich war. Hierfür spricht zum einen die räumliche Nähe:56
Zudem war es im Mittelalter nicht unüblich, dass Tote exhumiert
und für das endgültige Begräbnis in die Heimat überführt
wurden.57 Das wird sogar aus der nächsten Umgebung der Geroldsecker
bekräftigt: Das Friedhofskreuz in (Friesenheim-)
Oberweier wurde Ende des 13. Jahrhunderts geschaffen. Sein
Sockel trägt die Inschrift,,occubuit (M»)OOL»X»X»I»I". Das
Kreuz wies ursprünglich auf das Grab eines Ritters (von Sternenberg
) hin, der 1262 gefallen war.58 Das konnte nur in der
Schlacht von Hausbergen gewesen sein auf der Seite der Tiers-
berger, seiner unmittelbaren Nachbarn. Wenn er aber dort gefallen
war, dann wurde er auch wie alle anderen zunächst in der
Nähe begraben. Es ist anzunehmen, dass die Sternenberger als
Lehensnehmer der Tiersberger deren Beispiel folgten und ihren
Toten später in ruhigerer Zeit in die Nähe seiner Familie überführten
und dort endgültig bestatteten. Für Hermann (1)
kommt Brucker zum selben Ergebnis, wobei er sich auf die
Ausgrabungen in Schuttern stützt.59 Karl List meint, dass er
dabei das Grab des Landvogts gefunden hat.60

Walther (4) wurde 1289 mit anderen zusammen erschlagen
und könnte im Januar 1290 in Schuttern beerdigt worden sein:

Im selben Jahr [1289] verstarben [...]. Ebenso kamen gleichzeitig
um in der Nähe des Schwarzwaldes der Graf von Meningen, [...],
Walther von Geroldseck.611290. Abt Hermann. [Zeichen für Tod]
17. jan Woltems nobilis Dominus de geroltzeckh62 Walther, edler
Herr von Geroldseck, im Jahre 1290, 17. Jan., so die Spalte für
Wohltäter und Angehörige im Totenverzeichnis.6*

Walther (7), Brögelin. f 1354.

Susanna von Rappoltstein.00 nach 1320, 1344.

f 1349 Grabschrift zu Lahr in Stifft in Chor darauf inn blej gegossen
Anno domin) 1349 in Augusto obiit Nobilis dominus
Walther de Geroldseck darüber Walther vher. Susana de Rap-
poltst.64

Das wird bestätigt für Susanna: Walther ain Sune obgemeltes Herr
Hainrichs Ist erschlagen worden vor Sempach by seinem Herren Hert-


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