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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 303
(PDF, 86 MB)
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Die Grablegen der Geroldsecker ^f)^

eher beiläufig erwähnt. Die Dichte der Überlieferung hängt also
vom jeweiligen Ereignis ab und von dem Aufsehen, das es erregte
. Ein Mehr an Quellen erzeugt aber nicht zwangsläufig eine
höhere Qualität ihrer Aussagen. Der spätere Verfasser baute
oftmals auf dem früheren auf. Er vervielfältigte dessen Werk,
ohne dass er eigene Erkenntnisse einbrachte. Das zeigt sich besonders
klar bei den elsässischen Chronisten: Ellenhards lateinischer
Bericht zur Schlacht von Hausbergen steht bei Fritsche
Closener in deutscher Übersetzung.80 Dessen Werk wurde später
weitgehend von Jakob Twinger von Königshofen übernommen
.81

Die überlieferten Zeugnisse sind von unterschiedlichem
Wert. Am höchsten einzuschätzen sind alle, die in der jeweiligen
Zeit entstanden und unverändert geblieben sind. Für die
Geroldsecker gibt es aber nur zwei derartige Zeugnisse:

Die Bronzeplatte an der südlichen Chorwand der Sulzer
Pfarrkirche82 inmitten von ähnlichen Erinnerungen an andere
örtliche Persönlichkeiten der damaligen Zeit. Das vermittelt
Gewissheit, dass Anna von Lindow-Ruppin und Walther (18)
dort begraben wurden, vermutlich in der Kirche, wenn auch
nicht exakt an der Stelle, wo die Platte heute angebracht ist.

Das steinerne Wappen der Geroldsecker am Eingang zur Sakristei
sowie die hölzerne Wappentafel mit der Jahreszahl 1592
über der rechten Seitentür der Pfarrkirche von Empfingen, entstanden
1424,83mit den Wappen des Ehepaares Konrad (1) von
Geroldseck-Sulz und Anna von Urslingen.84 Beide Erinnerungsstücke
entstanden zweifellos in der Zeit der Geroldsecker. Ein
Begräbnis in Empfingen kann aus ihnen gleichwohl nicht hergeleitet
werden. In dem Dorf gehörte ihnen nur der Kelhof, mit
dem der Kirchensatz verbunden war. Diese Rechte waren aber
bis 1424 verpfändet. Konrad (1) war bereits 1417 verstorben85
und er wurde sicherlich nicht an einem Ort beerdigt, an dem
lediglich ein Pfand eingelöst werden konnte und der zudem am
Rande des eigenen Gebietes lag. Zweifel ergeben sich auch daraus
, dass die Tafel aus Holz ist. Für Erinnerungen, die bleiben
sollten, wurden unbrennbare Materialien benutzt, also Stein
oder Metall. Das steinerne Wappen über dem Eingang zur Sakristei
führt zu keinem anderen Ergebnis. Es stammt vom alten
Kirchengebäude, das 1858 abgerissen wurde, und wurde dann
gemeinsam mit sechs anderen Werksteinen in die Westseite des
Turmes eingemauert.86 Sein früherer Platz oder seine ursprüngliche
Bedeutung sind nicht bekannt. Wahrscheinlich war es lediglich
ein Zeichen für ein adeliges Geschlecht, das für die Kirche
in Empfingen wichtig war. Dafür spricht, dass in der Sakristei
über dem Durchgang zum Chor die Wappen des Konrad von


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