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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 307
(PDF, 86 MB)
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Die Grablegen der Geroldsecker ^f)7

denken, soweit öffentlich oder auch anderer Art, überzeugt und
bestätigt wird [...]." Seine Sorgfalt wurde von Caspar Baidung
bestätigt.100 Es spricht nichts dagegen, den Chroniken aus dem
16. Jahrhundert denselben Wert beizulegen, den die verloren
gegangenen Quellen hätten. Allerdings muss bedacht werden,
dass beim Abschreiben und Interpretieren von Quellen auch
Fehler entstanden sein können. Das ist oben bei der Auslegung
der Texte für Walther (12) auch gezeigt worden.101

In gleicher Weise müssen auch die Schutterner Chronisten
des 18. Jahrhunderts eingeschätzt werden.102 Ihre Aufzeichnungen
beruhen auf den Akten und der Bibliothek des Klosters und
es spricht nichts dagegen, ihre Texte als getreue Übertragungen
anzusehen.

Für das Begräbnis des letzten Geroldseckers gibt es nur einen
Beleg. Ruppert weist aber nicht nach, worauf dieser beruht.103
Seine Aussage kann deshalb nur als wahrscheinlich angesehen
werden, keinesfalls aber als gewiss.

Bewertung der Aussagen für einzelne Orte

Die bisher gewonnenen Erkenntnisse beruhen auf der Einzelbewertung
der Quellen. Nötig ist aber noch, sie in ihren Aussagen
für jeden einzelnen Ort zu würdigen. Dabei muss berücksichtigt
werden, dass fast alle Quellen aus Chroniken stammen.
Derartige Werke nehmen aber nur das auf, was ihren Verfassern
als wichtig erschienen ist. Das ist meistens das Außergewöhnliche
und nicht das, was regelmäßig wiederkehrt oder
ohnehin erwartet wird. Die Chroniken, die über die Geroldsecker
berichten, bestätigen das. Den meisten Platz in ihnen
nehmen die Schilderungen über die Schlacht bei Hausbergen
im Jahre 1262 ein, entsprechend ihrer Bedeutung und Wahrnehmung
durch die Zeitgenossen. Sie entschied den Krieg
zwischen der Stadt Straßburg und ihrem Bischof, und im Gebiet
nördlich der Alpen war es das erste Mal, dass Bürger eine
adelige Streitmacht besiegten. Aus Schutterner Sicht war wichtig
, dass in der Kirche mit Heinrich von Tiersberg und Hermann
(1) zwei Menschen begraben wurden, die in einer
Schlacht eines jähen Todes gestorben waren. Sie waren im
geistlichen Sinne auf ihn nicht vorbereitet gewesen und hatten
sicherlich nicht im Stande der Gnade verharrt. Aus diesem
Grund hätten sie nicht im Innern der Kirche beerdigt werden
dürfen.104 Man hielt dies aber gleichwohl für gerechtfertigt, weil
sie pro ecclesiae defensione occisi sunt/von der kirchen wegen
... erschlagen worden.105 Herausragend für das Kloster war
auch, dass Walther (3), Bischof von Straßburg, in Schuttern


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