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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 337
(PDF, 86 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0338
Ein Ettenheimer Adelshof und die angrenzenden Gärten

„Nr. 12a Bernhard Benz Zinset jährlich von seinem Haus am
pfarr Gäßel gelegen, land auf der Zinsherr seihst (Ichtratz-
heim'sches Haus), land ab die almend, gegen Rhein die gemeinschaftliche
Einfahrt, gegen walt das pfarr Gäßel, Zwey Schilling,
sechs Pfennig."

Diese Lagebeschreibung passt ziemlich genau auf das heutige
Anwesen Bauer, früher Ketterer, Rohanstr. 20.

„Nr. 12b der Zinsherr frey Herr Von Ichtrazheim selbst Zinset
anhero von dem ehemalig Hans Martin Schöllischen Hauß, so zu
dessen hofstall erkaufft und überbauen worden, Zwey Schilling,
sechs Pfennig."

Aus diesen Angaben ist nicht ersichtlich, wer den Hofstall erbaut
hat und zu welchem Zeitpunkt. Als Erbauer kommt neben
von Ichtratzheim auch Felix Anton von Maillot in Frage, der
schon früher an dieser Stelle Grundstücke erworben hatte.

Außerdem verkaufte - wie bereits berichtet - am 15.5.1719
ein Franz Schelli (= Schölli?) an Franz Ernst von Olizy sein
Hausanwesen im Pfarrgässle für 100 f. Das Haus wurde vermutlich
bald danach abgebrochen.

Zur weiteren Verwendung des ehemaligen Adelshofes

Zu Rohans Zeit in Ettenheim wohnte der junge Prinz Henri von
Rohan-Rochefort in dem als Stadtschreiberei genutzten Gebäude
. Nach dem Übergang des ehemaligen Fürstbistums an
Baden wurde dann noch das Großherzogliche Amtsrevisorat
darin untergebracht.

Eine große Veränderung brachte der Bau des großen Korn-
und Fruchtspeichers in den Jahren 1812/14, im Jahr 1841 als
Gefängnis umgebaut (heute Vereinshaus). Der Speicherbau kam
in das bisherige Gartengelände zwischen der „Winterschule"
und dem Stammhof. Damit fiel der Gartenteil gegen den
Stammhof weg.

Am 9.2.1811 schrieb Oberamtmann Donsbach der Großherzoglichen
Gefällverwaltung, daß die Mauer des sogenannten
Stammhausgartens längs dem Gässchen in einem so schadhaften
Zustand sei, dass ein Einsturz und deshalb den zahlreich
Vorbeigehenden Unglück droht. Aus polizeilichen Gründen sei
die baldige Herstellung notwendig, und die Gefällverwaltung
werde ersucht, die Gartenmauer schleunigst zu besichtigen und
reparieren lassen.42

Maurermeister Josef Kirn legte daraufhin am 14.2.1811
einen „Überschlag über den Stammhaußgarten und hoff Mauren
zu reparieren" über 279 f 7 ß vor.


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