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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 373
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0374
Als Zell a. H. badisch wurde - von der Reichsstadt zur Landstadt

stadtzeit von jedem Bürger gejagt werden. Beim Hochwild
(Rehe, Hirsche, Wildschweine) musste ein Teil der Beute dem
Abt überlassen und der andere Teil dem Rat zum Kauf angeboten
werden. Auch das Jagdrecht ging auf die Gemeinden über,
die es an Jäger verpachteten.

Staat verwaltet den Forst

Der Abt des Klosters Gengenbach hatte bei der privaten und
gemeindlichen Nutzung des Waldes je Stamm einen Obolus
verlangt. Die neue Regierung verstaatlichte den Klosterwald. Sie
sah im Wald einen wichtigen Wirtschaftsfaktor. Das Weiden
von Tieren im Wald wurde untersagt. Die Gemeinden mussten
einen Nutzungsplan mit Hiebsatz und Aufforstungsprogramm
aufstellen und der staatlichen Forstverwaltung zur Genehmigung
vorlegen. Schon damals galt der Grundsatz der Nachhaltigkeit
, wonach nicht mehr eingeschlagen werden durfte als
nachgewachsen war.

Der badische Staat förderte die Umwandlung von genossenschaftlichem
Eigentum (Allmende) in Privateigentum, was
einem gesellschaftspolitischen Trend entsprach. In Zell wandelte
eine Bürgerkommission von 1803-1827 die Allmende per
Los in privates Eigentum um.

Änderung von Wappen und Namenszusatz

Die neue Regierung wollte auch im Erscheinungsbild der Stadt
präsent sein. Die alten Hoheitszeichen des Heiligen Römischen
Reiches - der staufische Einkopf und der österreichische Doppelkopf
-Adler - mussten zwar nicht entfernt werden, bekamen
aber ein badisches Wappen auf die Brust gemalt.

Bevor Zell badisch wurde, führte es den Zusatz „am Ham-
mersbach". Dies gefiel der badischen Verwaltung nicht. Sie argumentierte
, die Stadt liege schließlich nicht an einem Bach
namens „Hammersbach", sondern am Harmersbach, der auch
dem angrenzenden Tal seinen Namen gegeben habe.7 Der
Grund für die frühere Bezeichnung dürfte die Hammerschmiede
in Höhe der Unteren Keramikfabrik gewesen sein. Den älteren
Namenszusatz „Hammersbach'' hält ein schmiedeeisernes Treppengeländer
im Zeller Pfarrhofgraben fest. Es erwähnt die Zeit
zwischen 1803 und 1806, als Baden vorübergehend ein Kurfürstentum
war. (1806 legte der österreichische Kaiser die deutsche
Kaiserkrone nieder. Kurfürsten, die den Kaiser küren, waren
überflüssig geworden. Napoleon ernannte Karl Friedrich zum
Großherzog.)

Bei der badischen
Wende erhielten die
Hoheitszeichen ein
badisches Brustschild:
Der österreichische
Doppeladler am
Storchenturm.

Einkopf-Adler am
Kanzleigebäude, Fotos:
Josef Stenzel.


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