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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 379
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Jakob Bernhard Trautwein aus Schiltach, „als Chemiker berühmt" ^79

stelle bei Herrn Apotheker Diehl in Nürnberg" an, nachdem er
„1816 die Universität Erlangen bezogen und sein Schlussexamen
in Bamberg gemacht hatte". „Besonders gern sprach er in
spätem Zeiten von seinem Aufenthalt bei Apotheker Balz in
Laufen, der sein Geschäft im schwunghaftesten Betriebe ausübte
, und es scheint, dass der Aufenthalt in jener Apotheke ihm
die Hohe Schule für die Umsicht, Klarheit und Sicherheit in der
wissenschaftlich, wie technisch und ökonomisch zweckmässigen
Apotheken-Verwaltung gewesen ist, die ihn später so sehr
auszeichnete." Seit dem Wintersemester 1817 war er Mitglied
der Bubenreuther Burschenschaft in Erlangen.

Bald gelang es ihm, das Vertrauen seines Principals Diehl,
der auch Eigentümer einer chemischen Fabrik war, zu erwerben
. Die Apotheke war die älteste von Nürnberg, 1498 im
„Neuen Hospital zum heiligen Geist" errichtet, die „Apotheke
zum heiligen Geist" in der Spitalgasse 8417, heute „Spital-Apotheke
zum heiligen Geist", Spitalgasse 2. Diehls langjährige
Kränklichkeit führte dazu, dass er Trautwein die Leitung des
Betriebs übergab. Als Diehl 1819 starb, „konnten seine Freunde
der Wittwe nur Glück wünschen, einen so redlichen Geschäftsführer
gewonnen zu haben".

„Gegenseitiges Vertrauen und Achtung knüpfte die Ehe der
Wittwe und des jungen Mannes." Zehn sehr glückliche Jahre
verlebte er an ihrer Seite. Die Ehe blieb kinderlos. Nach ihrem
Tod verehelichte er sich am 23.05.1830 mit „der durch Schönheit
des Körpers und des Geistes ausgezeichneten Tochter" Ba-
bette des Kaufmanns Gross in Nürnberg, „mit der er 25 Jahre in
glücklicher und zufriedener Ehe lebte, aus welcher zwei Töchter
, wovon die ältere 21 Jahre, die jüngere 10 Jahre alt ist, der
trauernden Wittwe als theures Andenken an den Vollendeten
zurückgeblieben sind".

Durch einen Familienvertrag wurde sein Stiefsohn, Johann
Lorenz Diehl, der Sohn des ehemaligen Besitzers Diehl, Mitbesitzer
, „Associes", der Apotheke. Während Trautwein sich „beinahe
ausschließlich mit der Leitung des Geschäfts, den praktischen
Arbeiten im Laboratorium und der Correspondenz" be-
fasste, widmete sich Diehl „mehr dem technischen Theile des
Geschäfts und der Buchführung".

Dank den „vereinten Kräften zweier solcher kenntsnissrei-
cher und thätiger Männer" wurde die Apotheke zur frequentiertesten
in Nürnberg. 35 Jahre war er Mitbesitzer der Apotheke
zum heiligen Geist.

Seine wissenschaftlichen Arbeiten als Chemiker hatten
einen europäischen Ruf, „ mit den ersten Professoren und Chemikern
des In- und Auslandes war er in stetem Verkehr", seinen


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