http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0382
Jakob Bernhard Trautwein aus Schiltach, „als Chemiker berühmt
Umso erstaunlicher ist, dass bereits 1821 sich „Apotheker
Trautwein in Nürnberg", wie Bernhard Trautwein in der pharmazeutischen
Literatur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
zu finden ist, kritisch über die „trockene und wässerige Blausäure
" äußerte.13 „Wenn es je kein Überfluß war, über die Darstellungsweise
und Beschaffenheit eines chemischen Arzneimittels
etwas zu sagen, so ist dieß gewiß bei der in der neuesten
Zeit in den Arzneivorrath aufgenommenen Blausäure der Fall.
Eine Substanz, die mit so seltener Schnelligkeit fast allerwärts
die Aufmerksamkeit der Ärzte auf sich gezogen hat, verdient es
schon an und für sich, näher beleuchtet zu werden, noch mehr
aber muß ihr unsere Aufmerksamkeit darum werden, weil sie
als das merkwürdigste bis jetzt bekannte flüchtige Gift unter
den Arzneimitteln, bei unzureichender Kenntniß ihrer physischen
und chemischen Eigenschaften und des hieraus folgenden
verschiedenartigen und abweichenden Gehaltes, in mißlichen
Fällen nur unmittelbar das Kostbarste - das Leben des
Kranken - in Anspruch nimmt."14
Er kritisierte, dass mit „mit Fleiß und Aufmerksamkeit von
Ärzten gesammelte Erfahrungen und Beobachtungen erscheinen
", „während kein Chemiker zu gleicher Zeit die Bemühung
übernommen hatte, eine gute untadelhafte Bereitungsart anzugeben
, nach welcher die Blausäure zu medicinischem Gebrauche
von bester, stets gleicher Beschaffenheit zu erhalten
wäre".
Wirklich mullste «« jedem sachverständigen
Arzte und Apotheker eine beunruhigende
Stimmung abgewinnen, in 5, U und mehreren
Abhandlungen in-und aufser Deutschland, mit
Fleif9 und Aufmerksamkeit von Ärzten gesammelte
Erfahrungen und Beobachtungen
erscheinen txx sehen, während kein Chemiker
xu gleicher Zeit die Bemühung übernommen
hatte, «ine gute untadelhafte Bereitungsart
anzugeben, nach welcher Jie Blausäure zu
ttiedicinibchenr Gebrauche von bester, stets
gleicher Beschaffenheit zu erhalten wäre. •
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