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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 383
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0384
Jakob Bernhard Trautwein aus Schiltach, „als Chemiker berühmt"

chemischer und medicinischer Hinsicht gegenwärtig ist, wo die
Blausäure so viele Naturforscher, Ärzte und Apotheker beschäftiget
/'17 „Ich will nur, da ich selbst mehrmalen Veranlassung
hatte, die Blausäure nach verschiedenen Methoden darzustellen
, die Bemerkung beifügen, daß ich wirklich unter allen mir
bekannten Bereitungsmethoden die Trautweinische für die beste
halte, sowohl in chemischer als auch medicinischer Hinsicht,
weil sie einfach und sicher ist, und immer ein gleiches und reines
Präparat liefert/'18

gen 7 dafft ich wirklich unter allen: mir bekannten
Bereitungsniethoden die Traut-
vreinische für die beate halte, .sowohl in

Für die damalige Zeit ein großer Fortschritt, eben ein „gleiches
und reines Präparat" zu erzeugen.

Im selben Repertorium folgten 1822 Pharmaceutische Notizen
über Blausäure, salpetersaures Silber, Calomel, mittleres
Quecksilberchlorid, Castoreum und Ammoniak.19 Auch hier
fällt seine selbstsichere und kritische Bewertung anderer Autoren
auf. „Nun aber, da ich den Irrthum öfters aufgestellt sehe,
scheint er mir weniger ein Versehen der Verfasser, als vielmehr
eine Unrichtigkeit, geschöpft aus irgend einer früheren Abhandlung
, zu seyn, welche eine Berichtigung verdient." Es wäre
wünschenswert, wenn es auch heute mehr solcher Autoren in
der Pharmazie und Medizin gäbe, die genau dieses unkritische
Abschreiben aufzeigen würden.

Trautwein wies in diesem Artikel zusätzlich darauf hin, dass
weißer Höllenstein auch weiß zu sein habe. Aus seinen Ausführungen
geht hervor, wie intensiv er sich mit pharmazeutischen
Produkten seiner Zeit beschäftigte und wie häufig er diese herstellte
. Wir wissen, dass in jener Zeit nicht nur in der pharmazeutischen
Industrie der Gewinn auf Kosten der Qualität und
des Verbraucherschutzes Vorzug hatte. Nicht bei Bernhard
Trautwein, aus dessen Zeilen immer hervorgeht, wie sehr ihm
an pharmazeutischer Genauigkeit zum Schutze des Patienten
lag. Sein wissenschaftliches Interesse zeigt sich auch darin, dass
er von Kollegen vorgeschlagene Zubereitungsarten auf ihre Sicherheit
überprüfte.

1826 erschienen Trautweins Bemerkungen über Coumarin,
Salpeteräther und Castoreum canadense.20 Castoreum ist auf
deutsch Bibergeil, das Sekret aus den Drüsensäcken des Bibers.
Bibergeil wurde eine besondere Wirkung auf das Urogenitalsystem
unterstellt, außerdem wurde es gegen Krämpfe, hysterische


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