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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 386
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386 Helmut Horn

des Arztes vom damaligen Quacksalber zum wirklichen Therapeuten
heute betrachtet.

1845 veröffentlichte er einen Vortrag über einige Metamorphosen
des Kartoffelfuselöls in einer Reihe von Präparaten.26 Er
sah sich veranlasst, nach dem Anfertigen der bei ihm so begehrten
Valeriansäure, dem Wirkstoff des Baldrians, mit ihren Präparaten
aus der Wurzel, auch Versuche zu Darstellung derselbigen
aus dem Kartoffelfuselöl vorzunehmen. Auch hier mokierte er
sich wieder über die unbestimmten Angaben bestimmter französischer
Chemiker als auch auf die ungenügenden Versuche für
die Veröffentlichung. Sein Vortrag, der sicherlich einiges an geistiger
Kapazität wie mentalem Ausdauervermögen erforderte, endete
mit den Worten: „Alles höhere wissenschaftliche Streben,
Forschen und Entdecken hat indess doch am Ende ein Nutzbarmachendes
Erforschten fürs praktische Leben zum Zwecke/'

Eine weitere unter mehreren anderen Publikationen war
noch die über die Bereitung des Eisenoxydhydrats, des Liquor
ferri acetici, der Tinctura ferri acetici und eines Liquor ferri oxy-
chlorici.27

Ihm gelang es, ein Eisenoxydhydrat herzustellen, „welches
schon seither als das Göttinger Arsenik-Antidot gebraucht, nur
nicht immer so rein und frei von andern Beimischungen hergestellt
- und verwendet wurde". Er bemerkte noch, dass er sich
nicht zur Veröffentlichung entschließen habe können, „wenn
die Gründe des Misslingens der Klapprothischen Tinctur gebührend
besprochen, das Bestehen mehrerer Eisenoxydhydrate
besser berücksichtigt und das Gelingen des Liquor ferri acetici
nicht häufig ein bloss zufälliges gewesen wäre"28.

Bezüglich dem Liquor oxydi ferri oxychlorici gereicht es ihm
zum Vergnügen, seinen „Collegen hiemit zugleich das Verfahren
zur Herstellung eines neuen Eisenmittels mitgetheilt zu
haben".

Charakteristisch für das pharmazeutische Wirken von Bernhard
Trautwein sind noch folgende Sätze aus dieser Veröffentlichung
: „ Ich werde die verehrlichen Leser durch das Ausführliche
meiner Bemerkungen ermüden, da es schwer ist, Gedanken
zu folgen, welche neben der Beachtung der Erfahrung Anderer
auf eine Vielzahl eigener Versuche sich stützend, gleichsam
eine Autopsie der ebengenannten voraussetzen."29 „Es soll mich
freuen, wenn recht viele meiner Herren Collegen beim Vorkommen
die praktische Ueberzeugung gewinnen, dass nach
Befolgung des obigen Verfahrens mit den ihm beigegebenen
Grundsätzen, die Anfertigung und der Gehalt bezeichneter, mit
Recht geschätzter Arzneimittel, nicht weiter unsicher und unzuverlässig
seyen."30


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