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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 391
(PDF, 86 MB)
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_ 391

Die Altargemälde von Marie Ellenrieder
in der Pfarrkirche von Ortenberg

Edwin Fecker

Der hundertfünfzigste Todestag der Konstanzer Künstlerin
Marie Ellenrieder (1791-1863) jährt sich in diesem Jahr. Zur
Ortenau hatte sie mannigfache Beziehungen: In verschiedenen
Kirchen der Ortenau - in Ichenheim, Diersburg sowie in Ortenberg
- finden wir Altarbilder dieser Künstlerin und im Museum
im Ritterhaus in Offenburg wird eine wertvolle Sammlung ihrer
Zeichnungen aufbewahrt.1 Außerdem pflegte sie eine lebenslange
, freundschaftliche Beziehung zu dem Freiherrn Carl
Christoph von Röder (1789-1871) aus Diersburg, was zu einem
umfangreichen Schriftverkehr geführt hat, der uns im Rosgartenmuseum
in Konstanz überliefert ist.

Von ihren beiden für die katholische Pfarrkirche in Ortenberg
angefertigten Bildern gilt ihr Hochaltargemälde als frühes,
herausragendes Beispiel ihrer Kirchenmalerei. Zuvor hatte sie
allerdings bereits für die Simultankirche in Ichenheim drei viel
bewunderte Altarbilder gemalt, was damals für eine Künstlerin
als außergewöhnlich anzusehen war.

Der Grundstein für eine neue Pfarrkirche in Ortenberg
wurde am 9. Juni 1823 gelegt und bereits 1824 war das Gotteshaus
unter der Leitung des Architekten Johann Voss fertiggestellt
. Die Einweihung fand am 24. Oktober 1824 statt, als Anselm
Fey Pfarrer der Gemeinde war.2 Bereits vor der Fertigstellung
der Kirche hatte man Marie Ellenrieder beauftragt, für den
Hochaltar ein Gemälde des Kirchenpatrons, des heiligen Bartholomäus
' anzufertigen (Abb. 1). Unterlagen über Umstände,
die zum Vertrag führten, sind leider nicht erhalten. Sie lassen
sich aber aus Briefen und Tagebüchern der Künstlerin sehr
genau rekonstruieren.

Die früheste Nachricht über den Auftrag findet sich 1824 im
Tagebuch der Künstlerin, wo sie noch während ihres ersten
Romaufenthaltes am 6. Juni schrieb:

„Es ging mir recht schwer mit dem Studium zum St. Bartholomäus
. Ich habe auch die Nase oben zu schmal gehalten und den
unteren Teil des Gesichtes zu kurz, weswegen der Kopf nicht
schön war. Als ich die Stellung der Schergen aufzeichnete fehlte
ich groß daß ich meine gedachte Haltung erzwingen wollte. Man
muss diese Dinge der Natur überlassen."3


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