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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 408
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408 EvaBlanc

chemischen Bereich nicht geeignet. Laut Gutachten von Stadtapotheker
Junghans zeigten sich die Retorten nicht hart genug
gebrannt.29 Es standen nicht nur die Retorten auf dem Prüfstand
, sondern auch die Schmelztiegel, welche Staatschemiker
Salzer erprobte. Am 17.05.1824 teilte das Ministerium des Inneren
dem Kinzigkreis-Direktorium mit, dass die Oppenauer
Schmelztiegel nicht die gehörigen Eigenschaften von guten
Tiegeln, wie jene aus Hessen oder Passau, besaßen.

Der von Salzer begutachte Tiegel zersprang bei einer Kupferprobe
, noch bevor die darin befindliche zu schmelzende Masse
in Fluss kam. Darüber hinaus standen die Oppenauer Tiegel in
der Qualität auch jenen Schmelztiegeln nach, die einstmals in
Rotenfels hergestellt wurden und nach Einschätzung des Staatchemikers
Salzers „gewiss schlecht genug waren".30

Im Februar oder März 1824 vergrößerte sich die Belegschaft
der Steinzeugproduzenten mit Philip Jacob aus dem badischen
Oberndorf bei Rastatt und Georg Gehrmann von Magdeburg
um zwei weitere Arbeiter. Sie arbeiteten in der Töpferei im Akkord
.31

Am 28.05.1824 informierte das Bezirksamt Oberkirch das
Direktorium des Kinzigkreises darüber, dass die Schmelztiegel
des letzten Brandes vom Stadtapotheker Junghans erneut auf
die Probe gestellt wurden. Diese Schmelztiegel erfüllten nun die
geforderten Eigenschaften. Schlossermeister Eglau aus Oppenau
und der Apotheker aus Kork bestätigten die Verwendbarkeit der
Schmelztiegel. Die Versuche zur Herstellung von Retorten, steinernen
Krügen und Geschirr wurden weiterhin fortgesetzt. Jedoch
gab es bei der Produktion von steinernen Krügen noch
sehr viel Abfall. Dem Steinzeuggeschirr fehlte es überdies an der
gefälligen Glasur und Form. Um die Produktion von Steinzeug
erfolgreicher gestalten zu können, mangelte es vor allem aber
auch noch immer an finanziellen Mitteln.32

Das Privileg zur Errichtung einer Steinkrugfabrik in Oppenau

Am 18.07.1824 berichtete das Bezirksamt Oberkirch an das
Kinzigkreis-Direktorium, dass sich endlich ein Mann gefunden
habe, von welchem man glauben könne, dass er im Stand sei,
die Anlegung und Errichtung einer Steinkrugtöpferei in Gang
zu setzen und in Ausführung zu bringen.33 Es handelte sich um
Jacob Anton Derndinger (*26.03.1779/f26.10.1850)34 aus
Ichenheim, welcher bereits als Inhaber einer Glashütte in Oberschopfheim
und einem Steinkohlebergwerk im Amt Gengenbach
einen guten Ruf als Geschäftsmann in der Region ge-
noss.35 Zudem verfügte er über ausreichend finanzielle Mittel


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