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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 418
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41 8 Eva Blanc

Oppenau nahe gelegenen Mineralwasserquellen. Neben dem
sinkenden Absatz fanden möglicherweise weniger Krüge aus
Steinzeug und vermehrt Flaschen aus Glas im Mineralwasserversand
Einsatz. Von 1868 bis 1878 ging der Versand von Mineralwasser
um 43 Prozent zurück.98 Zudem bestanden die in den
einzelnen Haushalten verwendeten Gefäße immer häufiger aus
Emaille, Steingut oder Glas und ersetzten Küchen- und Vorratsgeschirre
aus Steinzeug. Weiterhin erhöhte sich daneben auch
der Druck der Konkurrenz, insbesondere aus dem nahegelegenen
Oberbetschdorf, welches seit dem deutsch-französischen
Krieg 1870/71 zu Deutschland gehörte. Zwischen 1860 und
1870 stellten in Oberbetschdorf 42 Betriebe und sechs selbstständige
Töpfer ohne eigenen Ofen Steinzeug her. 1880 waren
es immerhin noch 30 Betriebe." Die dort ansässigen Steinzeugproduzenten
suchten für ihre Waren nach dem Krieg neue Absatzgebiete
, die sie unter anderem auch im Großherzogtum
Baden fanden.100

Die Erzeugnisse der Steinkrugfabrik in Oppenau
Die Werkstattabfälle

Auf dem heutigen Gewann Ansetze in Oppenau, dem ehemaligen
Standort der Steinkrugfabrik, wurde von den Bewohnern
455 Fragmente aus Steinzeug sowie 45 Brennhilfen, ebenfalls
aus Steinzeug, geborgen und im Jahr 2011 dem Renchtäler Heimatmuseum
Oppenau als Schenkung übergeben. Die Fragmente
lagen auf den heutigen Hausgrundstücken großflächig
verstreut. Einen Befundzusammenhang gibt es nicht. Daher ist
davon auszugehen, dass sie aus einer Planierung stammen, die
vor Erbauung der heutigen Gebäude angelegt wurde. Erkennbare
Mängel an den Fragmenten sowie die Brennhilfen sprechen
dafür, dass es sich eindeutig um Werkstattabfall der Krugfabrik
handelt.

Von den 455 Fragmenten sind 438, also der weitaus größte
Anteil, dem Grauen Steinzeug mit grauer Oberfläche zuzuweisen
. Lediglich 16 Fragmente sind dem Grauen Steinzeug mit
brauner Oberfläche zuzuordnen. Ein Bruchstück weist neben
einem grauen Bruch eine braune Glasur auf der Oberfläche auf.

Aufgrund des hohen Grades an Fragmentierung lassen sich
kaum Gefäßformen oder zur Dekoration verwendete Motive
rekonstruieren. Unter den Fragmenten des Grauen Steinzeugs
mit grauer Oberfläche sind Henkeltöpfe, ein Topf mit Ausguss,
Doppelhenkeltöpfe, Nachttöpfe, Zylindrische Töpfe (Abb. 4)
bislang belegbar. Zudem fand sich das Fragment einer Schüssel,


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