Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 450
(PDF, 86 MB)
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450

Ralf Bernd Herden

Dem Flaschnerskarle gelang es, das einfließende Wasser zu
stoppen. Der leutselige Adjutant lud den Handwerker dann ein,
mit ihm auf der Alexanderschanze einen zu trinken. Der Adjutant
, nach dem Flaschnerskarle ein „schlichter Handwerker, der
frühzeitig Parteigenosse geworden war", und wohl „Duffner
oder Trottner" hieß - es muss sich um den Chefadjutanten
(1930-1940), den SA-Obergruppenführer Wilhelm Brückner
gehandelt haben, geboren 1884 in Baden-Baden, allerdings studierter
Volkswirt. Der für seine Umgänglichkeit bekannte, frühere
Führer des SA-Regiments München - Putschteilnehmer
1923 und Blutordensträger - musste jedoch bald das Feld bei
Hitler räumen. Er fiel einer Auseinandersetzung mit dem „Hausintendanten
" - heute würden wir sagen, Kantinenwirt oder
Casinogastronomen - mit dem bezeichnenden Namen Kannenberg
zum Opfer. Vielleicht sein Glück, Brückner überlebte den
Krieg und die Nachkriegszeit.

Arthur Kannenberg - von, sagen wir einmal, sehr stattlicher
Statur - war später wieder als geschätzter Gastronom in
Deutschland tätig. „Survival of the fartest" könnte man hier im
wahrsten Sinne des Wortes - frei nach Darwin - sagen ...

Dritte innere Front im FHQ

Der bereits erwähnte Oberbaurat ruft den Flaschnerskarle, weil
das ganze FHQ kein Wasser hat. In den leergelaufenen Hochbehälter
strömt jedoch reichlich Wasser ein. Hektische Suche
nach dem Leck. Verursacher war der Lehrling, welcher im Diesel
-Notstrombunker einer Montage wegen den Haupthahn
aufgedreht hatte. Bis Hitler und sein Gefolge wieder in Tannenberg
eintrafen, hatte das FHQ wieder ausreichend Wasser. Der
Flaschnerskarle aber hat seinem Lehrjungen gewaltig den Kopf
gewaschen ...

Die Ortenau und das „Braune Haus"

Was hat die Ortenau übrigens mit dem „Braunen Haus" in München
zu tun? Am 26. Mai 1930 kaufte der „Nationalsozialistische
Deutsche Arbeiterverein" an der Brienzer Straße in München
das „Palais Barlow" von der Witwe Elisabeth Barlow. Deren
Schwiegervater hatte das Haus 1876 gekauft, das im Jahre 1828
als „Spekulationsobjekt" durch den Königlichen Baumeister Johann
Baptist Metevier erbaut worden war. Erster Mieter des
späteren „Braunen Hauses" wurde Freiherr Carl von Lotzbeck.30
Es handelt sich dabei um den am 20. Oktober 1786 in Lahr
geborenen Carl Ludwig II. Freiherr von Lotzbeck,31 erblicher
Reichsrat der bayerischen Krone und Sohn des ersten, geadelten


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