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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 525
(PDF, 86 MB)
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Nachrichten

525

zuständige Baudirektor Johann Kaspar Bagnato wurde von den Deutschherren
zum Architekten des Neubaus berufen. Er gilt „besonders auf dem
Gebiet des Profanbaus, als der meistgesuchte, bedeutendste Barockarchitekt
im 2. Viertel des 18. Jh." [H. Br.]. Auf der Suche nach Literatur über die
Merdinger Pfarrkirche hatte der junge Schulleiter wenig Brauchbares
vorgefunden. Niemand hatte sich bisher wissenschaftlich mit dem
reichlich vorhandenen Archivmaterial beschäftigt. Ein reiches Betätigungsfeld
tat sich für ihn auf. Brommer erkannte die Bedeutung des
Deutschen Ordens im süddeutschen Raum. Er knüpfte freundschaftliche
Bande nicht nur zu den einstigen DO-Niederlassungen im Elsass -
Rixheim und Andlau - sondern auch nach Altshausen und zur Insel
Mainau. Beide Residenzen besitzen bis heute herrliche Bagnato-Schloss-
bauten. Für die Schlosskirche der Mainau, eine verkleinerte Ausgabe der
Pfarrkirche von Merdingen, verfasste er den Kunstführer.

Im Ausstellungskatalog „800 Jahre Deutscher Orden" des Germanischen
Nationalmuseums Nürnberg (1990) wird Hermann Brommer „für
Rat und Hilfe" gedankt. Mit der wissenschaftlichen Tagung „800 Jahre
Deutscher Orden und die Bailei Elsaß-Burgund" 1989 in der Katholischen
Akademie Freiburg wollte Hermann Brommer „nicht nur einen Beitrag zu
diesem Deutschordens-Jubiläum leisten, sondern gleichzeitig auch der Landesgeschichte
unseres alemannischen Sprachraumes einen Dienst erweisen". -
Dies ist dank seiner Tatkraft unter Mithilfe zahlreicher Freunde voll und
ganz gelungen. Die Vorträge wurden von ihm im Band Nr. 63 der „Veröffentlichungen
des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br." 1996 dokumentiert
. Ein weiterer Höhepunkt des Ordensjubiläums war die
Ausstellung „Kreuz und Schwert - Der Deutsche Orden in Südwestdeutschland
, in der Schweiz und im Elsaß" auf der Mainau im Sommer 1991.
Brommer gehörte der Wissenschaftlichen Ausstellungskommission an
und hat einige Artikel des Katalogs verfasst.

Wir müssen uns versagen, alles aufzuzählen, was Brommer weit über
seine wissenschaftliche Arbeit hinaus für den Deutschen Orden, insbesondere
für den Schwesternzweig mit Sitz im Nikolakloster Passau, geleistet
hat. Zwei Projekte seien exemplarisch vorgestellt: Nach dem
Wiederaufleben des Schwesternzweiges in Tschechien hat er - unterstützt
durch seinen Sohn, den Orgelbauer Wolfgang Brommer in Waldkirch
- der Musikschule in Troppau (Opava) aus eigenen Mitteln eine
Orgel geschenkt und persönlich den Transport dorthin übernommen.
- Noch wenige Tage vor seinem plötzlichen Tod hat er seine vielen
Freunde ermuntert, den Schwestern in Passau durch Geldspenden für
die Armenküche zu Hilfe zu kommen. Krönung seines Wirkens für den
Ordo Teutonico, dem er seit 1988 als Famiiiare angehörte, war 2003 die
Verleihung des Verdienstkreuzes des Deutschen Ordens.

Der Ehrenbürger der Gemeinde Merdingen durfte zahlreiche weitere
Ehrungen entgegennehmen: Das Bundesverdienstkreuz am Bande, das
Päpstliche Ehrenkreuz „Pro Ecclesie et Pontifice", das Ritterkreuz des
Päpstlichen Silvester-Ordens. Er war Chevalier des französischen Ordens
„Palmes academques" und erhielt 1985 durch die Landesregierung den
Professorentitel.


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