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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 533
(PDF, 86 MB)
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Berichte der Mitgliedergruppen C O O

besondere Beachtung. Außerdem wurden am Tag des Denkmals Führungen
zu den verschiedenen Fachwerkbauweisen in der Altstadt und zum
Thema Floßbau und Flößerei angeboten.

Zur großen Erleichterung aller Freunde Gengenbachs kam die über
eineinhalb Jahre dauernde „vorstandslose" Zeit des Vereins noch 2012
zu einem guten Ende. Am 12. Okt. konnte ein neuer Vorstand gewählt
werden. Vorsitzender: Johann Schrempp, Stellvertreter: Wolfgang Lohmüller
, Kassenführerin: Elke Lang, Beisitzer: Hardo Kellermann und
Thomas Frenk. Der vakante Posten des Schriftführers wurde durch Zu-
wahl von Hans-Jochen Schuck im Frühjahr 2013 besetzt. Mit zwei alten
und vier neuen Mitgliedern hofft die Führung, den pauschalen Herausforderungen
des Zeitgeistes, etwa: Weg mit dem alten Plunder, Platz für
Modernes, sich ökonomisch Rechnendes, begegnen zu können.

Johann Schrempp, Enkel des verdienten Bürgermeisters und Landtagsabgeordneten
Erhard Schrempp in den 1960/70er Jahren, hat 2012
in Freiburg die Magisterpüfung (MA) in frühgeschichtlicher und provin-
zialrömischer Archäologie abgelegt. Schon als Schüler am „Grimmeis"
und während des Studiums war er als Mitarbeiter oder Leiter an archäologischen
Projekten der letzten zwölf Jahre in Offenburg, Gengenbach
und Freiburg beteiligt. Durch freiberufliche Tätigkeit in der Bauforschung
(Neues Schloss in Baden-Baden) konnte er sein Wissen vertiefen,
weitere Erfahrung sammeln und nebenbei ein Zubrot verdienen. Die
Promotion über das römische Militärlager von Trier-Petrisberg soll die
nächste Station sein. Es wäre zu wünschen, dass die Kompetenz des
neuen Vorsitzenden von der Stadt Gengenbach und anderen Beteiligten
bei anstehenden Themen und Fragen der Denkmal- und Stadtbildpflege
genutzt würde, beispielsweise aktuell bei der Überarbeitung der Altstadtschutzverordnung
und beim brennenden Thema Salmen.

Urkundlich ist die Schildherberge vor der Stadt, die das Gengenbacher
Wappentier im Namen führt, schon 1510 erwähnt. Sie übersteht
den 30-jährigen Krieg, wird aber 1790 vom bekannten Baumeister Victor
Kretz durch einen schlichten, spätbarock-klassizistischen Neubau
mit mächtigem, französischem Mansarddach und Portalschmuck ersetzt
, der einst als Thum und Taxis'sche Poststation diente. 1981 wird
das Gebäude aus der Denkmalschutzliste gestrichen, da es durch Nutzung
als Fremdenpension, Filiale der Deutschen Post und Arztpraxis im
Innern baulich stark verändert worden war. Zitat: „Dem Objekt fehlt es
an Originalität; Denkmalpflege pflegt die Substanz, nicht das Erscheinungsbild
. Auch Heimatgeschichte ist nicht mehr festzumachen."

Das war für die erstaunten Gengenbacher erst einmal starker Tobak
von unerwarteter Seite, zumal jetzt - nach kürzlichem Verkauf der Liegenschaft
an eine potente Wohnbaufirma - Abriss und Neubau drohen.
Es wiederholt sich also das bekannte Szenario (etwa Löwenbergareal):
Empörung bei nachdenklichen und ihr Städtle liebenden Bürgern und
Bürgerinnen in Leserbriefen, Gesprächsrunde aller Beteiligten beim
Bürgermeister, weitere Erörterungen, Argumente hin und her, Unterschriftenaktion
, großes Presse-Echo.

Die Historiker stellen in ihrem Plädoyer für den Erhalt u. a. den Baumeister
und Stadtrat Kretz heraus, dem zu Ehren die Hauptgeschäfts-


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