Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 583
(PDF, 86 MB)
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Neue Literatur

relevanter Archive und ihrer einschlägigen Bestände
bedauert man das Fehlen der für die
Kriegsgeschichte so wichtigen Kriegsarchive in
München und Wien, obwohl hier wichtigste
Quellen und Zeugnisse ruhen. Gleichwohl:
Man nimmt das handliche und schön gemachte
Buch gerne und mit Gewinn zur Hand,
zumal es auch über die Geschichte der Waffen-
und Kriegstechniken informiert. Martin Ruch

Gorka, Cornelius: 100 Jahre Krankenhaus
Achern. Vom städtischen Krankenhaus zum
Ortenau Klinikum Achern 1913-2013. Ottenau
Klinikum Achern, 2013, 152 S., viele Abb.

Es war eine regelrechte Welle: Ortenauer
Städte gründeten innerhalb weniger Jahre
nach 1900 eigene Krankenhäuser, die dem
Stand der modernen Medizin entsprachen.
Alle gemeinsam hatten sie die örtlichen Spitäler
als Vorfahren, die aus dem Geist der christlichen
Barmherzigkeit entstanden waren.
Auch das Acherner Krankenhaus haben Hei-
lig-Kreuz-Schwestern aus Hegne anfangs betreut
. In der Pflege wie bei Operationen oder
im Röntgen waren sie tätig, bis sie 1984 das
Kreiskrankenhaus verlassen mussten, ihre
Zahl war zu gering und der Altersdurchschnitt
zu hoch geworden. Dies und viele weitere
Details schildert Kreisarchivar Gorka in seinem
sorgfältig recherchierten Buch, das bis in
die jüngste Vergangenheit Ereignisse und Entwicklungen
darstellt. So kommt beispielsweise
auch der schwere Krankenhausbrand vom Mai
1980 vor, der elf Menschenleben forderte.
Aber im Vordergrund der Publikation steht
das friedliche und segensreiche Wirken von
Mitarbeitern für die Menschen der Stadt und
der Ortenau. Ein reich bebildertes und schön
gestaltetes Werk ist entstanden, das in der
stadtgeschichtlichen Literatur Acherns einen
würdigen Platz verdient. Martin Ruch

Gall, Wolfgang M.: Kleine Geschichte der
Stadt Offenburg. Karlsruhe 2013, 232 S., 104
s/w-Abb.

Vor 37 Jahren wurde die Arbeit von Otto
Kähni zur Geschichte Offenburgs präsentiert,

die allerdings im Wesentlichen seine Geschichte
aus den 1950er Jahren wiedergab.
Seither erschien zwar eine große Zahl von
Einzelstudien zu den unterschiedlichsten Aspekten
, verstreut in Zeitschriften, viele davon
in der „Ortenau". Eine konzise Zusammenfassung
dieser neuen Forschungsergebnisse
stand also seit langem aus. Nun aber ist sie
anzukündigen: Wolfgang M. Gall, der Ehrenpräsident
des Historischen Vereins und Archivar
/Museumsleiter in Offenburg, hat seiner
Heimatstadt ebenso wie dem historischen
Fachpublikum mit diesem schön gemachten
Buch einen großen Dienst erwiesen. Von der
ersten Siedlungszeit an spannt er den Bogen
bis in die unmittelbare Gegenwart. Neue Grabungsfunde
untermauern eine neue Sicht der
frühen Stadttopographie, die wohl hochmittelalterlich
in der Langestraße ihr Zentrum
hatte, bevor erst die Hauptstraße angelegt
wurde.

Interessante Fakten enthält auch das Kapitel
über die spätmittelalterliche Stadt als Teil
der Handelsregion Straßburg. Tatsächlich besaßen
ja Straßburger Kaufleute Immobilien in
Offenburg, quasi als rechtsrheinische Niederlassungen
. Ein Straßburger Bürger und Verleger
ließ sich in der Kinzigstadt in der eigenen
Papiermühle sein Papier herstellen. Viele Klosterhöfe
und Adelssitze gab es hier, was für die
Attraktivität des Urbanen Zentrums spricht.
Humanismus und Reformation, barocke
Kriegslust und Schreibkunst, Stadtbrand und
Wiederaufbau, Ende der Reichsstadt - alle Bereiche
sind kompetent und gut geschrieben.
Ein notgedrungen knapp gehaltenes Literaturverzeichnis
gibt Gelegenheit zur weiteren
Recherche. Gall schließt seine Studie mit dem
Hinweis auf die positiven Aspekte der gemeinsamen
Geschichte mit dem Nachbarn Frankreich
, was angesichts der vielen verheerenden
Begegnungen in früheren Jahrhunderten
schon beinahe wunderbar genannt werden
kann. Der Braun-Verlag hat mit diesem jüngsten
Werk der Reihe der „Kleine Geschichte"
eine verdienstvolle und gelungene Neuerscheinung
zustande gebracht. Dem Autor gelten
große Anerkennung und Dank!

Martin Ruch


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