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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 46
(PDF, 98 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0047
Christine Muller

Herzog schildert seine Arbeit: „Der Aufenthalt in Frankfurt
war wegen der Knappheit an Nahrungsmitteln nichts weniger als
angenehm und ich machte die Sache so kurz wie nur möglich ...Ich
hatte vollständig freie Hand, die Glocken nach bestimmten Grundsätzen
in die A-, B- oder C-Klasse aufzunehmen und nach Vollendung
grösserer Partien wurde die Arbeit von Regierungsrat Schütz
und Professor Müller besichtigt. Öfters hatte ich Schwierigkeiten mit
der Metallmobilmachungsstelle, wenn es galt, die eine oder die andere
Glocke vor dem Einschmelzen zu bewahren. Man machte uns
den Vorwurf, dass wir zu viele Glocken dem Heeresbedarf entziehen
wollten. Trotzdem setzte ich es durch, dass von ungefähr 2000 abgelieferten
Glocken 344 Stück gerettet wurden."

Anfangs Oktober 1917 befürchtet Herzog, die Arbeit abbrechen
zu müssen: „Bis jetzt geht alles gut in Colmar. Ich glaube
aber, dass die älteren Beamten, die eingezogen sind, gegen jüngere
ausgetauscht werden. Ich würde es sehr bedauern, die Inventarisierungsarbeiten
, die mich ungemein interessieren und schon zu drei
Vierteln vollendet sind, nicht zum Abschluss bringen zu können. Es
sind nämlich noch viele neuangefahrene Glocken, worunter sehr interessante
Stücke, in Frankfurt aufzunehmen; auch das Photogra-
phieren und Skizzieren verschiedener Einzelheiten wäre noch auszuführen
und dann erübrigte sich noch, einen eingehenden Bericht
über sämtliches Material zu machen ..."

Herzog verfertigte Abgüsse23 und fotografierte. Das Fotografieren
wurde ihm jedoch untersagt: „In den letzten Tagen
schickte ich mich an, von interessanten Glocken verschiedene Einzelheiten
photographisch aufzunehmen, als der Pförtner des Lagers im
Auftrage des Herrn Cahn mich ersuchte, es zu unterlassen bis in
Berlin angefragt sein würde, ob das Photographieren statthaft wäre.
Ich unterliess es und die darauffolgenden regnerischen Tage machten
derartige Arbeiten gänzlich unmöglich ..."

Ursprünglich sollte die Arbeit vom Dipl.-Ing Dr. Hugo
Rahtgens, einem Kunsthistoriker aus Lübeck, ausgeführt
werden: „Anfangs teilte sich Dr. Rahtgens24 aus Strassburg in die
Arbeit, machte photographische Aufnahmen und Abgüsse der
Ornamente", wo diese jedoch verblieben sind, ist nicht bekannt
. Doch nach einigen Tagen kehrte er nach Straßburg
zurück, und Herzog musste die Inventarisierung selbst besorgen
. „Dies dauerte mit mehreren Unterbrechungen bis November
1917."

Anderseits wurden musikalische Gutachten durch Kanonikus
Dr. Francois-Xavier Mathias, Musikwissenschaftler,25 ausgeführt
, wie z.B. in Sarre-Union, am 15. Oktober 1917. Bei den
Nachprüfungen von 1918 wird Gustav Erlemann aus Trier ernannt
werden.


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