Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 76
(PDF, 98 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0077
~Jfo Christine Muller

Die Schulmeister schicken ihre Antworten dem Kreisschulinspektor
. Der Klerus sendet sie dem Bistum oder dem Konsistorium
, und die Bürgermeisterämter dem Kreisdirektor.

Wie schon erwähnt, hatte der Bischof gleich am Anfang „die
Geistlichen bereits angewiesen die Inschriften der Glocken zugleich
mit dem Inventar derselben einzusenden". Das gesammelte
Material wurde Knauth zu Verfügung gestellt. Jedoch „bezüglich
der Sammlung der mit den Glocken verbundenen Sagen und Gebräuche
wird in der nächsten Nummer des Diözesanblattes eine Aufforderung
an die Geistlichen ergehen". Der Bischof macht aber wenig
Hoffnung: „Ich darf aber bereits jetzt darauf hinweisen, dass im
Hinblick darauf dass in der Diözese Strafsburg wenig alte Glocken
vorhanden sind, das Material nicht sehr reichhaltig sein dürfte."

Wie z.B. der Kreisdirektor in Selestat am 12. September berichtet
, gingen 200 gedruckte Aufrufe ,„Gedenket unserer Glocken'
Ende Juni an die Bürgermeister, Geistlichen und Lehrer des Kreises ...
Erwähnenswertes oder für volkskundliche Zwecke verwendbares Material
ist nur aus den Gemeinden Elsenheim, Gereuth65, Kinzheim,
Stotzheim und Sundhausen eingegangen." Einiges wurde jedoch
direkt nach Freiburg geschickt: „Die Gemeinden Diefenbach,
Meisengott und Neukirch 66 haben berichtet, dass sie das gesammelte
Material dem Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Vereine für
Volkskunde in Freiburg direkt übermittelt haben. Alle übrigen Gemeinden
haben Fehlanzeige erstattet."

Zum Glück konnten die Betroffenen auf die Schulchroniken
zurückgreifen, um Abnahme usw. zu dokumentieren. Aus dem
Kreis Haguenau wird gemeldet: „... ein ausführlicher Bericht
wurde auch in die Schulchronik aufgenommen". Es wird oft fast
ausschließlich über den Verlust der Glocken geschrieben. Die
Zitate klingen natürlich sehr patriotisch, wie z.B. in Morschwiller
: „Doch das Vaterland braucht sie zu Zwecken der Verteidigung
, und deshalb wird das Opfer bereitwillig gebracht." In Kind-
willer z.B. werden die beschlagnahmten Glocken auch gebeten
, „den heiß ersehnten Frieden" zu bringen.

Der Lehrer aus Morschwiller fertigte Abgüsse der zwei Figuren
der Glocke an. In Wissembourg wurden auch Gipsabdrücke
von Inschriften und Bildnissen gemacht.

Der Kreisschulinspektor in Erstein beklagt sich im September
1917 beim Bezirkspräsidenten darüber, dass: „... die von den
Lehrern und Lehrerinnen eingelaufenen Schreiben wenig geeignetes
Material enthielten. Brauchbares habe ich Herrn Professor Meier in
Freiburg zugesandt. Außerdem wurden die Lehrer u. Lehrerinnen
nochmals aufgefordert, sich erneut der Sache zu widmen/' Im November
berichtet Knauth, dass das eingesammelte Material


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0077