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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 97
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Oberharmersbach während des Ersten Weltkrieges 1914-1918

daß Sanitäter vorgeschickt würden, um ihn zu holen. Das geschah
auch, aber diese konnten ihn in der Dunkelheit nicht finden
u. kehrten ohne ihn zurück. Und so blieb er vermißt. Erst in
der 2. Hälfte Juni wurde er von einem and. Regiment aufgefunden
, er war zurückgekrochen, um sich selbst zu retten, verlor
scheints die Orientierung und mußte von Menschen verlassen
sterben.10

Sowohl im Westen wie auch an der Ostfront waren die Soldaten
nicht nur durch die grässlichen Verletzungen der neuen
Waffensysteme bedroht. Die nassen und kalten Schützengräben
, die Unterkünfte voller Ungeziefer, ließen die Soldaten an
der nicht selten todbringenden Ruhr oder Tuberkulose erkranken
oder eine Blutvergiftung raffte sie selbst im Lazarett dahin.
Nicht selten sind auch Lungenentzündungen als Todesursache
angegeben.

Oftmals spielte einfach nur ein dummer Zufall mit. Joseph
Kasper... (fand) seinen Tod, als sie in Ruhe lagen u. zwar als er seine
Kleider reinigte, warfein Flieger die tödliche Bombe auf ihn herab.11

Ähnlich tragisch erging es Wilhelm Killig. Er hatte eine
Verletzung an der Hand und konnte deswegen bei einem Gasangriff
am 29. August 1918 seine Gasmaske nicht rechtzeitig
aufsetzen. Er starb an der Wirkung des eingeatmeten Gases im
Lazarett.12

Krankenträger Albert Lehmann hatte einfach Pech. Während
der Frühjahrsoffensive 1917 wurde er selbst verwundet,
gefangen genommen und fei auf dem Rücktransport wahrscheinlich
durch deutsches Sperrfeuer.13

Auch Alfred Zimmermann war in amerikanische Gefangenschaft
geraten und sollte am 9. Oktober zurücktransportiert
werden. Dabei wurde er von einem Granatsplitter tödlich getroffen
.14

Die anderen Oberharmersbacher, die in Gefangenschaft
geraten waren, hatten mehr Glück. Sie blieben von den schlimmeren
Folgen des Krieges verschont. In der Heimat wurde für
sie gesammelt, die finanzielle Hilfe kam allerdings nicht an.
Hingegen wurde sogar, zum Schrecken der Angehörigen, die
Nachricht verbreitet, dass einige der Gefangenen gefallen
seien.15

Wer im Felde fiel, wurde meist dort beigesetzt, wo sich die
nächstbeste Gelegenheit bot: Wendelin Börschig... 3P/4 Jahre alt.
Er starb bei Bois de Cheppy. Begraben wurde er bei Very an der
Straße. Sonnenwirt Joseph Lehmann war hier beim Sterben zugegen
und legte ihn auch ins Grab. Er und die anderen Kameraden
schmückten es. R.I.P.16


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