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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 154
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Manfred Merker

kam auf dem Weg nach Mittelfrankreich in vollen Zügen regelmäßig
durch den von Fliegerbomben bedrohten Bahnhof von
Offenburg, wo sie rührend versorgt wurde.4

Leidensgenossen

Die Schicksale der oben kurz skizzierten Gymnasiasten berühren
sich oft mit anderen Kriegsteilnehmern, die uns im
Jahrzehnt nach 1918 ihre Kriegserlebnisse auf verschiedene
Weise überliefert haben. Überschneidungen ergeben sich
zwangsläufig aus der ungeheuren räumlichen und zeitlichen
Verdichtung des Kriegsgeschehens im Stellungskrieg und in
den Großoffensiven an der Westfront, wo sich deutsche Truppen
gegen englische und französische und am Ende auch
gegen die US-Amerikaner behaupten mussten. Dadurch
wurde nicht nur für unsere Gymnasiasten das Jahr 1918 in
den nordöstlichen Departements Frankreichs das Kriegsjahr
mit den gravierendsten Verlusten, sondern auch für Brandmayer
, von Ihlenfeld, Jünger, Mend, Remarque und Renn bei
ihren gleichzeitigen Einsätzen. Die versuchten Zuordnungen
der offensichtlichen Gemeinsamkeiten werden unter anderem
erschwert durch die damalige Zensur, die nicht nur für
die Feldpostsendungen eine genaue Angabe der Orte im Feindesland
verbot. Wir haben auch für nur ein gutes Dutzend der
44 oben behandelten Schüler einen Vermerk über ihren Einsatz
-, Sterbe- und Begräbnisort oder Lazarettaufenthalt gefunden
, zumal auch nicht alle Eltern eine Todesanzeige in die
Zeitung setzen konnten.

Haupteinsatzorte der Schüler im französischen Nordosten
waren die Departements Aisne, Somme und Pas-de-Calais.
Besonders im letzteren konzentrieren sich die Schlachtfelder,
auf denen sie ihr junges Leben „im Heldentod fürs Vaterland"
lassen mussten. Dabei konnten folgende Orte als Sterbeorte für
einzelne Gymnasiasten namentlich identifiziert werden:
Auchy, Bapaume, Billy, Cantigny, Escaudoeuvres, Guyencourt,
Dourges, Laffaux, Montcornet, Omencourt und Villers-Holon.
Nur Stanislau im Osten für E. Hoferer und die Vogesen für R.
Sachs (Lingenkopf) und O. Krieger (Wasgenwald) fallen aus
diesem geografischen Rahmen. Schnittpunkte mit den militärischen
Aktionen der oben genannten Soldaten, die später ihre
Tagebücher und Regimentsberichte veröffentlichten, gab es
besonders im Raum Bapaume in der Mitte des Dreiecks, das
von den 1918 stark umkämpften Städten Amiens, St. Quentin
und Arras gebildet wird. Hier war auch einer der Hauptkampforte
des Offenburger Traditionsregiments 170, in dem ja fünf


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