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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 184
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184

Manfred Merker

13.09.1947, enthüllt werden sollte. Oberleutnant Brack von der
Militärverwaltung machte daraufhin allerdings einen Vermittlungsvorschlag
: Das Denkmal könne stehenbleiben, wenn folgende
Inschriften entfernt werden: die acht Schlachtnamen,
die Standortbezeichnung Straßburg und Neubreisach, der
Adler des Schrägbalkens auf der rechten Seite, die Tafel in der
Mitte, die danach nur „einen Passus des Andenkens" enthalten
dürfe. Erst am 11. März des Folgjahres erfolgte eine Mitteilung
darüber, dass der Militärregierung in allen Punkten Genüge
geleistet worden sei. Ob damit auch der heutige Zustand des
Denkmals beschrieben ist, ließ sich nicht eruieren. Noch 1967
allerdings beschwerte sich ein ehemaliger 172er über die Änderungen
und bat um Auskunft darüber, „aus welchen Gründen
unser heutiger Nato-Verbündeter den Relief druck auf unserem
Ehrenmal entfernen ließ". Der Oberbürgermeister antwortete
ihm salomonisch, dass die heutige französische Standortverwaltung
sicher nichts gegen eine ursprüngliche Wiederherstellung
einzuwenden hätte und sie sicher auch nicht verhindern
könne. Er halte es aber nicht für zweckmäßig, „diese gewiss
schmerzliche Erinnerung an die auch in unserer Stadt sehr
wenig schöne Zeiten der militärischen Besatzung und Verwaltung
hochzuspielen".

Emil Hubers posthume Heldenverehrung zu Beginn
eines neuen Weltkrieges

Am 17.01.1939 starb Emil Huber, fast auf den Tag genau 24
Jahre nach seiner schweren Kopfverletzung in der ersten großen
Flandernschlacht vor Ypern, der wenige Monate später
seine ungewöhnliche Konfirmation in der evangelischen Stadtkirche
folgen sollte. In seinem verletzungsbedingten Tod waren
die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges noch einmal spürbar
geworden. Doch schon bahnten sich in den europäischen Diktaturen
der Zwischenkriegszeit neue kriegerische Auseinandersetzungen
in der Welt an. Hitler hatte den Anschluss Österreichs
erreicht, das Appeasement des Münchner Abkommens
konnte den Krieg in Europa noch einmal um ein Jahr hinauszögern
, die Aufrüstung hierfür lief aber seit der Wiedereinführung
der allgemeinen Wehrpflicht bereits wieder auf vollen
Touren. Hitler brauchte Soldaten, er brauchte zu deren Motivation
aber auch vorzeigbare Helden. Niemand eignete sich dafür
vielleicht besser als Emil Huber, den sein überlebender Bruder
jetzt nach dessen Tod 1939 gegenüber seinem ehemaligen Regiment
und seiner Heimatstadt ins Spiel brachte. Ludwig Huber
diente bereits wieder in der Wehrmacht und war ausbildender


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