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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 249
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Johannes Schroth - Architekt des Späthistorismus und des Jugendstils

Schroth enthält, in der folgenden Anmerkung wörtlich wiedergegeben
werden.33

Von Schroth blieb nach meinem Kenntnisstand nur ein
Foto erhalten, das 1913 in dem von der Erzdiözese herausgegeben
St. Lioba-Blatt, einer katholischen Sonntagszeitung, abgedruckt
wurde.34 Es zeigt einen Mann mit scharfkantigen Gesichtszügen
und einem modischen Zwirbelbart nach Vorbild
von Kaiser Wilhelm IL, der ebenso entschlossen wie aufmerksam
in die Kamera blickt.

Frühwerk

Der Historismus dauerte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis
zum Ersten Weltkrieg. Gab es in früheren Epochen, also Romanik
, Gotik, Renaissance oder Barock, einen einheitlichen Stil,
so orientierten sich die Architekten nun an den verschiedensten
früheren Formensprachen. Für die Architektengeneration
von Johannes Schroth bekam die Frage, die der spätere Großherzogliche
badische Baudirektor Heinrich Hübsch bereits
1828 in seiner berühmten Publikation „In welchem Style sollen
wir bauen?" formuliert hat, im Laufe des 19. Jahrhunderts
eine immer größere Bedeutung und Bandbreite.35 Während in
den 1870er und 1880er Jahren für öffentliche Gebäude beispielsweise
vornehmlich die Neurenaissance verwendet wurde,
setzten sich im Sakralbau die Neugotik und im geringeren Umfang
auch die Neuromanik als bevorzugte Stilrichtungen
durch. Bauherren und Architekten knüpften damit im sakralen
Bereich ganz bewusst an das Mittelalter an. Die Glaubenstreue
der Menschen in dieser Zeit und damit ihre Kirchenbauten erschienen
ihnen vorbildlich.

Egon Grund vermutet wirtschaftliche Gründe für Schroths
Vorliebe für die Neuromanik. „Der romanische Stil hatte gegenüber
dem gotischen den Vorzug, mit einfacheren und
damit auch kostengünstigeren Formen monumentale Wirkungen
erzielen zu können", schreibt er.36 Es ist zweifellos richtig,
dass die gotische Architektur mit ihren zahlreichen von Steinmetzen
zu bearbeitenden Baugliedern wie Maßwerk, Fialen
oder Wimpergen für die Bauhandwerker mit erheblich größerem
Zeitaufwand und damit auch mit höheren Kosten verbunden
ist. Wirtschaftliche Gründe waren aber für Schroth kaum
ausschlaggebend für den neuromanischen Baustil. Immerhin
hat er ebenfalls eine große Zahl neugotischer Bauten errichtet.
Vielmehr grenzte sich Schroth mit der Neuromanik gegen
seinen Vorgesetzten Max Meckel, der als Schüler der Kölner
Dombauhütte ein starker Vertreter der Neugotik war, ab und


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