Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 262
(PDF, 98 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0263
Wolfgang Weismann hat gezeigt, dass der Neubau von
St. Johannes eine lange Planungsgeschichte hat. 1896 gab es
bereits Entwürfe von Schroth für eine dreischiffige Kirche und
von Meckel für eine eigentümliche Mischung aus Basilika und
Halle, denen Schroth nach den üblichen Streitigkeiten mit
Meckel 1898 Pläne für eine vierschiffige Kirche und eine Saalkirche
nachreichte. Schließlich folgte 1902 ein Entwurf von
Jeblinger.57

Die neugotische Kirche in Ottersweier wurde schließlich
1906 bis 1912 nach Plänen von Schroth erbaut. Die Idee für
den Neubau, der östlich an den bisherigen Chor anschließt,
stammt aber vermutlich von Jeblinger.58 Das Langhaus des 16.
bis 18. Jahrhunderts wurde abgerissen, an seiner Stelle entstand
der repräsentative Platz vor dem neuen Gotteshaus. Der
romanische Chorturm und der gotische Chor wurden in die
mächtige Doppelturmfassade des Neubaus integriert. Der spätgotische
Chor bildet die Eingangshalle, sein dreiseitiger Schluss
ragt in das Langhaus des neugotischen Gotteshauses aus roten
Sandsteinquadern. Dieses ist eine für die dörfliche Umgebung
ungewöhnlich große kreuzrippengewölbte Basilika mit Querhaus
. Der Chor hat einen fünfseitigen Abschluss. Die Mittelschiffwände
ruhen auf Rundpfeilern. Die Pfarrkirche in Ottersweier
ist Schroths einzige neugotische Kirche mit Doppelturmfassade
und entspricht damit dem Typus einer „Dorfkathe-
drale", die in ihrer Gestalt und in ihren Dimensionen bewusst
an die Kathedralgotik des 12. bis 14. Jahrhunderts anschließt.

Schroth war auf mittelalterliche Stile festgelegt. Nur wenn
es um die Erweiterung nachmittelalterlicher Kirchen ging,
löste er sich von den mittelalterlichen Vorbildern. Wichtige
Beispiele sind die barocken Pfarrkirchen St. Laurentius in El-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0263