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282 MartinRuch
Die Offenburger jüdischen Kriegsopfer
Als der verdiente Heimatforscher Otto Kähni 1969 seine „Geschichte
der Offenburger Judengemeinde" in der „Ortenau"
veröffentlichte,1 nannte er auch die Namen von vier Offenburger
jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges: Sigmund
Stern, Alfred Hauser, Adolf Weil und Ludwig Bloch. Letzterer
kann zwar bislang nicht nachgewiesen werden, dafür trat ein
weiterer Name hinzu: Fritz Schweriner. Aber es sind nun auch
jene aufzuzählen, die in der Lokalpresse genannt wurden,
wenn sie verwundet oder aber ausgezeichnet wurden für ihren
Einsatz. Manche Biografie kann mithilfe des Offenburger Tageblattes
oder der Zeitschrift D'r alt Offeburger ergänzt werden.
Und schließlich melden auch die Offenburger Sterbebücher
weitere Details (deren freundliche Mitteilung ich dem Stadtarchivar
Wolf gang Gall verdanke).
Sigmund Stern
Sigmund Stern, geb. 17.2.1886, israelitischer Kaufmann, Sohn
von Kaufmann Baruch Stern und Klara, ist am 26.8.17 gefallen
. Er war Unteroffizier der 4. Komp. 2. Bad. Grenadierregiment
Kaiser Wilhelm I. 110 und starb bei bei Ornes2 durch
„Volltreffer".
Er ist neben seinem Bruder Heinrich, der drei Tage nach
ihm starb, auf dem jüdischen Friedhof Offenburg bestattet. Ihr
gemeinsamer Grabstein trägt die Inschrift: „Hier ruhen tief betrauert
unsere beiden braven und heissgeliebten Söhne und Brüder."
Eine Besonderheit der Tafel von Sigmund liegt darin, dass sein
(Eisernes) Kreuz auch den Davidstern zeigt.
Die Inschriften:
Sigmund Stern
geb. 17. Febr. 1886
gefallen am 26. August 1917
den Heldentod in Frankreich
(hebr.: KANDES SOHN VON BARUCH
IM KRIEG GEFALLEN
8 ELUL 5677"
Heinrich Stern
geb. 3. Dez. 1889
gest. 29. Aug. 1917
(hebr.: CHAIM SOHN VON BARUCH
JUNG GESTORBEN
11 ELUL 5677"
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