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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 290
(PDF, 98 MB)
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290 MartinRuch

Gedenktafel für
jüdische Gefallene,
Karlsruhe

„Offenburg, d. 5.5.47Sehr geehrtes Fräul. Süsel Greilsheimerl Habe
mich sehr gefreut, von Herrn Gustl Haberer zu erfahren, daß es
Ihnen gut geht und daß Sie alles auch gut überstanden haben. Ich
und mein Mann, mit dem ich in Theresienstadt war, haben viel
mitgemacht, er ist auch gleich nach 3 Wochen gestorben, und leide
heute noch sehr seelisch darunter, und wenn ich Gelegenheit hätte,
würde ich sofort Deutschland verlassen, für uns ist es auch für
Geschäfte sehr schwer und den Antisemitismus merkt man auch.
Sind Sie froh, dass Sie Gelegenheit haben, wie Herr Haberer sagt,
nach Amerika zu ihrem Onkel gehen zu können. (...) Nicht ein Jude
kommt zurück, ich bin die einzige Jüdin, die hier ist und wenn eine
Gelegenheit geboten wird, gehe ich auch fort. Mit vielen Grüßen,
Ihre Marta Gutmann, Offenburg.//19

Erinnerung an die jüdischen Offenburger Gefallenen

Die Stadt legte für alle gefallenen Söhne einen überkonfessionellen
Ehrenfriedhof an, was dem Vorsteher der jüdischen Gemeinde
Eduard Oberbrunner in der Sitzung des Bürgerausschusses
am 26. März 1918 Anlass gab, einen Teil der dafür vorgesehenen
Summe für einen abgesonderten jüdischen Ehrenfriedhof
abzuzweigen. Der Offenburger Friedhofrespizient und sozialdemokratische
Stadtrat Georg Monsch notierte neben diesen Antrag
: „Ich hätte das der großen Zeit für würdiger gehalten, wenn,
wie draußen im Schlachtfeld, der jüdische Krieger Seite an Seite
mit dem katholischen, evangelischen oder Freidenker seine Ruhestätte
auf dem hiesigen gemeinsamen Kriegerfriedhof gefun-


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