Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 328
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328

Hans Harter

Eduard Beek (*1893),
„Oberleutnant z. See,
Kommandant der
Mot.-Boot-Abwehrflot-
tille Flandern. Gef.
5.6.17 beim Angriff
engl. Monitore in
Ostende" - Stadt
Schiltach.

„erschüttert" oder „tiefbetrübt", so formulierten beim „Heldentod
" von Eduard Beeh, Kaiserlicher Oberleutnant zur See,
die Ehefrau und Mutter: „In stolzer Trauer".90 Zum Jahreswechsel
hieß es dann „Durchhalten!" nachdem „ein Kriegsjahr mit
all seiner Not und Bitterkeit" vorüber war. Denn: „Gott war mit
uns auch im Jahr 1917! Das Blättlein hat sich gewendet; im
Osten ist freie Bahn geschaffen; im Westen hat die Eisenmauer
standgehalten." Noch sind Schwierigkeiten zu überwinden,
sodass es heißt: „Nicht nachlassen, fest zusammenstehen! Tragen
wir die schwere Kriegslast auch noch die letzte Wegstrecke,
wird der Krieg für uns zu einem guten Ende geführt."91

„Schlimme Nachrichten aus dem Schlachtfelde" -
das Kriegsjahr 1918

Gleich Anfang 1918 wurde in die „Eisenmauer", aber auch in
die Bürgerschaft Schiltachs, „eine große Lücke gerissen": „Der
seit Kriegsbeginn sich an der Front befindliche Franz Wäckerle
ist den Heldentod gestorben; eine Witwe mit 5 Kindern trauern
nebst den Eltern und Geschwistern um den Gefallenen. Ferner
ist der Rotgerber Georg Trautwein fürs Vaterland gefallen; er
war der einzige Sohn seiner Eltern."92 Da kamen zur Ablenkung
„Vorführungen lebender kinomatographischer Bilder von allen
Kriegsschauplätzen und aus der Rüstungsindustrie" gerade
recht: So kann sich jeder „von den ungeheuren Leistungen
unserer braven Feldgrauen und ihrer trefflichen Führung zum
Schutze unserer teuren Heimat ein Bild machen. Zur Erheiterung
enthält das Programm auch humoristische Films."93

Doch hörten die „schlimmen Nachrichten" nicht auf:
„Sechs brave Krieger haben ihr Leben hingegeben. Von Schiltach
zwei Familienväter: Matthias Eßlinger, Zimmermann, und
Joh. Georg Trautwein, Maurer; ferner: Joh. Georg Kamm und
Joh. Konrad Wolber von Lehengericht; von Kinzigtal: Matthias
Wolber (beim Hirsch). Drei der Gefallenen sind die einzigen
Söhne ihrer Eltern. Wie herb ist die Trauer der Betroffenen!
Möge Gott sie stärken!"94 Die Frau von Matthias Eßlinger erhielt
den Brief eines Offiziers:

„Wie Sie wissen, hat jetzt hier die neue Offensive eingesetzt
, um mit Waffengewalt von unseren erbitterten Gegnern
den so heiß ersehnten Frieden zu erzwingen, da jede
andere Möglichkeit hierzu von den Westmächten ausgeschaltet
worden ist in gewissenlosester Weise. Sie können
sich denken, daß auch wir hier [...] voll und ganz unsere


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