Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 333
(PDF, 98 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0334
„O Deutschland vergiß nie Deine toten Helden!"

hinter „eine aus dem ganzen Bezirk zahlreich besuchte Versammlung
" in Hausach. Sie tat kund, dass „die Mehrheit des
Volkes keineswegs geneigt sei, anstelle der alten Militärdiktatur
eine solche von Seiten der äußersten Linken einzutauschen"
und unterstützte die Wahl einer badischen Nationalversammlung
.117

In Form endloser Durchmärsche kam das Kriegsende auch
sichtbar ins Tal. Da blieb der Aufruf nicht aus, „unsere aus dem
Feld zurückkehrenden Brüder" zu unterstützen, haben sie doch
„in über vier Jahre langem, heldenmütigen Kampf Entbehrungen
und Anstrengungen ertragen und die Schrecken des Kriegs
von unserer Gegend ferngehalten".118 Nanette Stengel schrieb
ihr letztes Gedicht:

„Der Friede kehrt zur Erde wieder,
Den Toten wird ein Auferstehen,
Sie mögen es im Jenseits ahnen,
Daß jetzt die Siegespalmen weh'n."119

Aus Schiltach fehlen Berichte über die „Wiederkehr des Friedens
", für die es aber Anzeichen gibt: Der Dentist Karl Kuhn,
„aus dem Heeresdienst entlassen", praktiziert wieder; Joh. Kir-
gus empfiehlt „Prima Rauchtabak in Paket (kein Ersatz)"; Dr.
Hermann Jockers ist „aus dem Felde heimgekehrt".120 Erste politische
Aktivitäten gab es für die Wahlen zur Badischen Nationalversammlung
: Die Deutsche Demokratische Partei Schiltach
-Lehengericht lud „alle Freunde [Männer und Frauen] eines
freien geordneten Volksstaates" ein. Auch die SPD hielt eine
„öffentliche Volksversammlung" ab, während der Fabrikant
Fritz Karlin sich für die Wahl im Januar 1919 als Kandidat der
DDP zur Verfügung stellte.121 Das Vereinsleben begann, so
beim MGV Eintracht, und auf der Bahn wurde das Verbot des
„Reisens ohne Erlaubnisschein" aufgehoben.122 Doch trafen
noch immer Todesmeldungen ein,123 und in der durch Mangelernährung
geschwächten Bevölkerung waren im letzten Quartal
1918 anormale Verluste zu beklagen: durch Diphtherie
(1 Toter), Typhus (2 Tote) und Influenza (7 Tote).124

Wilhelm Bühler,
Kaufmann (*1897
Schiltach / fl918 in
Belgien) - Stadt
Schiltach.

„Den Helden 1914-18" - Formen der Kriegsverarbeitung
und Gefallenenehrung

1919 gab es in vielen Gemeinden „Begrüßungsfeiern für die
heimgekehrten Krieger". In Schenkenzell dankte der Bürgermeister
„für ihre Heldentaten, wodurch sie unsere Heimat vor
Verwüstungen und Greueltaten durch feindliche Heere be-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0334