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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 383
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Das 9. Badische Infanterie-Regiment Nr. 170 aus Offenburg im Ersten Weltkrieg

Brieftaubenwagen
(Kopie aus dem
Bundesarchiv).

wehrlos ausgesetzt zu sein, sich feindlicher Infanterie-Angriffe
erwehren zu müssen, in Nahkämpfen von Handgranaten zerfetzt
, von Bajonetten aufgespießt zu werden, selbst im Kugelhagen
die feindlichen Stellungen zu erstürmen, in einem unterirdischen
System wie die Maulwürfe leben zu müssen. „Bei uns regnet
es fast alle Tage. Ihr macht euch keinen Begriff, wie dreckig
man wird, naß bis auf die Haut. Heute mußten wir uns in einen
solchen Dreck legen, daß es mich zuerst gruselte/'37 „Jeder
Schritt, jede Bewegung ist eine anstrengende Arbeit. Alles klebt
und pappt. Anzug, Gesicht, Hände, Schanzzeug - der ganze
Mensch mit allem drum und dran ist unglaublich rasch mit
einer ekligen Schmiere überzogen/'38 Und so sieht diese „Maulwurf
swelt" aus: „Eine neue unterirdische Welt tut sich auf ...
Rechts und links Erdmauern, dazwischen eine vielfach gewundene
enge Gasse, die nur einem Mann Raum bietet, über uns der
Himmel. Wenige Schritte weiter auf der den Boden bedeckenden
Holzpritsche steht der erste Posten an seiner Schießscharte und
lugt durch die kleine verschließbare Öffnung des eisernen
Schutzschildes hinüber nach dem Feind. Er liegt etwa 400 Meter
entfernt, ebenfalls eingegraben. Alle 20 Schritt etwa steht die
Wacht an der Brustwehr, des Nachts alle drei Schritte. Die anderen
schlafen in den Unterständen, die in die Erde eingegraben
sind. Der Eingang ist stets dem Feind abgewendet. Holztafeln
zeigen die Namen der Höhlenbewohner an und ihre Zugführer/'
Diese Erdlöcher tragen lustige Namen, die von schwarzem
Humor zeugen: „Haus Bombensicher", „Villa Lustig". „Ich steige
in eine solche Villa hinab. Sechs Stufen führen in die Tiefe. Es
heißt, sich bücken, denn der Eingang ist kaum 1,25 Meter hoch.
Er führt in den Vorraum. Hier liegen Tornister und andere Hab-


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