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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 391
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Das 9. Badische Infanterie-Regiment Nr. 170 aus Offenburg im Ersten Weltkrieg

diensten unter dem schweigenden Buchendom. „... bei den
Batterienestern des Boveabhangs fand man immer herzliches
Willkomm. Besonders bei dem ,Abt von St. Gallen' und seinen
,Mönchen' im Unterstand des Oberstleutnants v. Ihlenfeld inmitten
von St. Croix." Aber diese friedlichen Bilder konnten
nicht über die furchtbare Wirklichkeit hinwegtäuschen. Der
Divisionsfriedhof zwischen Mauregny und Montaigu offenbart
sie: Dort liegen über tausend Opfer des Winterbergs.63

Laffaux-Ecke (Aisne) (Oktober!917)64

Als Laffaux-Ecke wurde der Teil der deutschen Stellung bezeichnet
, an dem sie eine scharfe Kehre nach Osten machte,
um dann im Wesentlichen dem Chemin des Dames zu folgen.
Hier erlebte das Regiment im Oktober 1917 sein Cannae. Die
Franzosen griffen am 23.10.1917 an; am 24.10. drangen sie in
die Stellungen ein. Die Kanalstellung und der sog. Pinon-Riegel
konnten gehalten werden. Am 25.10. jedoch wurde dieser von
allen Seiten gestürmt. Der größte Teil des I. Bataillons samt
Stab gerieten in Gefangenschaft. 32 Gefallene waren zu beklagen
. Teile der 3. Kompanie konnten sich retten. Nach Durchschwimmen
des Oise-Aisne-Kanals erreichten sie Crepy. Südlich
der Kanalstellung, die vom II. und III. Bataillon 170 gehalten
wurden, existierten keine deutschen Truppen mehr. Mit
Ersatz aus Russland wurde das II. Bataillon aufgefüllt. Das
I. Bataillon wurde durch Abgaben der beiden anderen Bataillone
und anderer Formationen und neu eintreffender Ersatzkräfte
wieder aufgestellt. Die Gefechtsstärke jedes Bataillons
betrug nur noch 550 Mann.

Michael-Offensive (Große Schlacht in Frankreich)
(März/April 1918)

Nach dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk am 3. März 1918
konnte der größte Teil der deutschen Truppen an die Westfront
verlagert werden. Ludendorff wollte den Siegfrieden erzwingen
, bevor die amerikanischen Truppen voll einsatzfähig
waren. Am 21. März um 4.40 Uhr lief „Michael" mit einem
gewaltigen Artillerieschlag an. Die 5. britische Armee wurde
völlig überrascht und befand sich bald in völliger Unordnung.
Die deutschen Truppen stießen anfänglich bis zu 15 Kilometer
am Tag vor. Aber schon am 5. April schrieb General von Kühl:
„Die Truppe schafft es nicht mehr weiter, wir sind auf dem
Punkt, wo man anhalten muss (Truppe, Versorgung, Munitio-
nierung, schlechtes Wetter)." Es zeigte sich auch, dass Ludendorff
ein guter Taktiker, aber ein schlechter Stratege war. Seine


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