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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 406
(PDF, 98 MB)
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Cornelius Gorka

eng mit dem Arbeiter- und Soldatenrat zusammen, der auch
mit zwei Vertretern an den Ausschusssitzungen teilnahm. Dieser
Ausschuss sollte sich vor allem um Ernährungs- und Einquartierungsfragen
zu kümmern, während der Soldatenrat vor
allem für Ruhe und Ordnung sorgen sollte. Außerdem waren
die durchziehenden Truppenverbände unterzubringen und zu
versorgen.

Auch im Umland wurden Räte gebildet. Am 18. November
rief eine Bauernversammlung in Meißenheim einen Bauernrat
für den Amtsbezirk Lahr ins Leben. Zum ersten Vorsitzenden
wurde der Meißenheimer Bürgermeister Fischer und zu seinem
Stellvertreter der Allmannsweierer Bürgermeister Drexler
gewählt. Am 24. November wurde in Orschweier auch ein
Bauernrat für den Amtsbezirk Ettenheim gegründet und der
Landtagsabgeordnete Seubert zum Vorsitzenden gewählt. Die
Bauernräte sollten vor allem die Koordination der Lebensmittelverteilung
und den Abbau der Lebensmittelbewirtschaftung
organisieren. In Ettenheim wurde zudem am 20. November
ein Bürgerrat gegründet, der sich aus Beamten, Handelsund
Gewerbetreibenden, Landwirten und Arbeitern zusammensetzte
.

Der Waffenstillstandsvertrag sah die Bildung einer neutralen
Zone vor, welche einen Streifen von 10 km östlich des
Rheins bildete. Diese Zone war innerhalb von 30 Tagen militärisch
zu räumen. Damit war auch der Abzug aller Ersatztruppen
verbunden, welche bisher die öffentliche Sicherheit gewährleistet
hatten. Deshalb ordnete die badische vorläufige
Volksregierung am 13. November die Bildung von freiwilligen
Volkswehren an, welche künftig die Sicherungsaufgaben übernehmen
sollten. Ihre Hauptaufgaben waren die Aufrechterhaltung
der Ordnung, der Schutz des Eigentums und die
Bewachung der gelagerten Lebensmittel. Besonders starke
Volkswehren waren an den Rheinbrücken erforderlich, um
ungeordnet zurückkehrende Soldaten zu entwaffnen. Die Bezirksämter
wurden angewiesen, die Volkswehren im Einvernehmen
mit den bestehenden Soldaten- und Arbeiterräten
aufzustellen.

Da auch die Stadt Lahr in der neutralen Zone lag, einigten
sich Soldaten- und Arbeiterrat, Stadtrat und Bezirksamt auf
die Bildung einer Volkswehr und veröffentlichten am 18. November
einen gemeinsamen Aufruf an die Einwohner von
Lahr.7 Gesucht wurden zuverlässige Männer, die für einen
Tageslohn von 10 RM den Sicherungs- und Wachdienst in der
Stadt übernehmen wollten. Die Kosten sollten zwischen Stadt
und Staat geteilt werden. Die Volkswehr sollte zunächst eine


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