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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 408
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408 Cornelius Gorka

Stärke von 300 Mann erhalten und die Rechte bzw. Pflichten
von Polizeimannschaften erhalten. Die Oberleitung wurde
Hauptmann L. Geißer übertragen, dem als Bezirkshauptmann
sämtliche Wehren des Amtsbezirks Lahr unterstellt waren.
Unter den Bewerbern wählte eine Kommission geeignete
Leute aus, wobei heimkehrende beschäftigungslose Soldaten
bevorzugt wurden. Die Bekleidung und Bewaffnung erfolgte
aus den Beständen der hiesigen Garnison und wurde durch
den Soldatenrat gestellt. Die Volkswehrleute trugen einen
Uniformrock ohne militärische Abzeichen und eine zivile
Kopfbedeckung. Am 28. November war die Bildung der Volkswehr
abgeschlossen.

Die Rückkehr und Entlassung der Soldaten

Nach Inkrafttreten des Waffenstillstands am 11. November
kehrten die ersten Truppen nach Deutschland zurück. In den
folgenden Wochen setzte dann ein reger Durchmarsch heimkehrender
Truppen durch Baden ein. Der Soldaten- und Arbeiterrat
Lahr rief die Zivilbevölkerung daher am 14. November
auf, das „überflüssige Bahnreisen" zu unterlassen: Die Züge
seien momentan derart mit Soldaten überfüllt, dass sie nur mit
außerordentlich großen Verspätungen geführt werden könnten
. Das überanstrengte Bahnpersonal sei auch kaum noch
imstande, seinen Dienst auszuführen.8 Schließlich musste die
Bahn den regulären Personenverkehr vorübergehend stark
einschränken.

Manche Einheiten blieben nur kurz in Lahr, um eine Verpflegungspause
einzulegen. Andere wurden hier vorübergehend
einquartiert. Die Zeitungen berichten immer wieder von
einem herzlichen Empfang der heimkehrenden Soldaten.9 Die
Stadt hatte seit Kriegsbeginn ständig Truppen und Truppenteilen
beherbergt, die sowohl in den Kasernen als auch in der
Stadt untergebracht waren. Auch die umliegenden Dörfer
waren reichlich mit Einquartierung bedacht. Das Infanterieregiment
171 aus Colmar lag vier Jahre in Lahr, ehe es schließlich
am 19. November 1918 nach Greiz (Vogtland) verlegt
wurde. Danach befanden sich hier noch folgende Einheiten:
Landwehr-Infanterieregiment 10, Feldartillerieregiment 217,
Feldbäckereikolonnen 130 und 158, Sanitätskompanie 623,
Kriegslazarett Abteilung 46, 2. Kompanie Landsturmbataillon
Passau, mobile Etappenkommandanturen 320 und 321, Gru-
Kraft 32 und 4. Kompanie Minenwerferbataillon 17. Dem
Feldartillerieregiment 217 gehörten zumeist Pommern und
Ostpreußen, dem Landwehr-Infanterieregiment 10 vorwie-


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