Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 432
(PDF, 98 MB)
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432 Heiko Wa§ner

Abb. 5: Verbreitung der römischen Funde im
unteren, westlichen Teil des Kinzigtals (die
Nummerierung folgt einer Gesamtkartierung
des Schwarzwalds). Zur Orientierung:
Nr. 3 = Offenburg; 10-12 = Gengenbach;
13 = Haslach; 23 = Biberach-Prinzbach;
24 = Offenburg (neue Fundstelle);
27 = Zell a.H.-Unterharmersbach (Birach). -
Punkte sind Fundstellen, Ringe sind Fundstellen
mit geringer Fundmenge, Kreuze sind
Einzelfunde.

Abb. 6: Offenburg, oberhalb der Stadt
(kinzigaufwärts). Römische Leistenziegelstücke,
ein Ziegelstück mit Pfotenabdruck.

Ein neuer Survey

Das bisherige Fundbild entsprach nicht
ganz der Wertigkeit der Straße; außerdem
war durchaus mit agrarisch orientierter
Besiedlung auch abseits der Straße
zu rechnen. Feldbegehungen des Verfassers
konnten das Bild der Fundverbreitung
im Kinzigtal in den letzten Jahren
jedoch deutlich verdichten (Abb. 5).
Hinzu kamen neue Begehungen durch
Johannes Dobersch im Raum zwischen
Gengenbach und Biberach; auch Reinhard
Mahn und Gottfried Himmelsbach
sowie Peter Schwörer waren zeitweise in
die Begehungen bei Fischerbach und
Steinach eingebunden.

Beginnen wir am Talausgang östlich
von Offenburg. Hier ist im Bereich eines
ehemaligen Uferrandes, noch auf Löss-
lehm liegend, eine römische Fundstelle
mit Leistenziegeln (Abb. 6) und einer geringen
Menge an römischer Grobkeramik
zu verzeichnen. Ein Ziegelstück zeigt
noch einen Pfotenabdruck, der wohl von
einem Hund stammt. Ob es sich hier um
eine ländliche Einzelsiedlung (z.B. eine
villa rustica) in der direkten Nachbarschaft
des vicus Offenburg oder um eine
Station an der Kinzigtalstraße handelte,
ist nicht bekannt. Die Stelle bildet eine
Geländekante, die eine Art Hochufer der
Kinzig darstellt, unterhalb dessen der
Fluss mäandrieren konnte.

Bei Schwaibach-Schönberg (Stadt
Gengenbach) lokalisierte Johannes Dobersch
eine römische Fundstelle. Bei
einer Nachbegehung kam neben Grobkeramik
, verwitterter Terra-sigillata und
dem Kragenrand einer Reibschüssel
(Abb. 7 Nr. 1) auch ein Bruchstück einer
Melonenperle aus blauem Glas (Abb. 7
Nr. 2) zutage. Derartige Perlen wurden
von Frauen getragen, hingen jedoch
auch am Pferdegeschirr ...


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