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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 443
(PDF, 98 MB)
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_ 443

Abnoba

Eine Zusammenfassung alter und neuer Forschungserkenntnisse

Helmut Horn

Eine private Umfrage ergab, dass Abnoba im Schwarzwald so
gut wie unbekannt ist. Ziel dieses Artikels ist, den Bekannt-
heitswert von Abnoba zu steigern sowie teils schwierig zu findende
Veröffentlichungen zu Abnoba der Öffentlichkeit verfügbar
zu machen.

Die erste Erwähnung von Abnoba findet sich über den Verlauf
der Donau1 bei Plinius dem Älteren 77 n. Chr. in der Naturalis
historia, früher auch Historia naturalis genannt (auf
Deutsch Naturgeschichte), einer Enzyklopädie des römischen
Historikers Gaius Plinius Secundus in lateinischer Sprache.

Inde ostia Histri. Ortus hic in Germaniae iugis montis Abnobae
ex adver so Raurici Galliae oppidi, multis ultra Alpes milibus ac
per innumeras lapsus gentes Danuvii nomine; inmenso aquarum
auctu et unde primum Illyricum adluit Hister appellatus; LX
amnibus receptis, medio ferme eorum numero navigabilis, in
Pontum vastis sex fluminibus evolvitur ...2

Von da kommen wir zu den Mündern des Hister. An diesem
Ort in Germanien ist der Ursprung von den Bergrücken des
Möns Abnobae, gegenüber von Rauricum,3 einer gallischen
Stadt, und er verläuft über viele Meilen und durch unzählige
Völkerschaften jenseits der Alpen unter dem Namen der
Donau. Nachdem er Unmengen an Wasser aufgenommen
hat und von dem Punkt, wo er zum ersten Mal Illyrien betritt
, wird er Hister genannt. Nachdem er 60 Zuflüsse, von
denen fast die Hälfte schiffbar ist, aufgenommen hat, ergießt
er sich in sechs breiten Strömen in das Schwarze Meer.

Die zweite Erwähnung finden wir bei dem römischen Politiker
und Schriftsteller Tacitus in seiner auf das Jahr 98 n. Chr. datierten
Germania, einer Schrift über die Germanen.

Danuvius molli et clementer edito montis Abnobae iugo effusus
plures populos adit, donec in Ponticum mare sex meatibus erum-
pat; septimum os paludibus hauritur.

Die Donau entströmt einem sanft und gemach ansteigenden
Bergrücken des Abnobagebirges und berührt mehrere


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