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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 454
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454 Helmut Horn

nen", von der sich auch Götterbezeichnungen wie griechisch
Dios (Aiöc;) für Zeus und lateinisch Deus („Gott") herleiten.

Diana war eine ursprünglich italische Gottheit. Ihr bedeutendstes
Heiligtum (Dianium) befand sich bei Aricia am Nemi-
see in den Albaner Bergen. Auffällig ist, dass sämtliche Weihungen
aus der Zeit der Republik außerhalb der römischen
Stadtgrenzen im religiösen Sinn liegen. Man hat das dahingehend
interpretiert, dass Diana sich darin als eine Gottheit der
Wildnis und des „Draußen" erweist. Als Göttin der Wildnis
wurde sie zusammen mit Silvanus verehrt und als Gottheit der
Grenze (zwischen Wildnis und Zivilisation) von den an den
Grenzen stationierten Truppen.

In der Kaiserzeit finden sich Kultstätten der Diana im gesamten
Reich, wobei „Diana" hier häufig die Interpretatio Romana
einer lokalen Gottheit ist. So steht Diana z.B. für die syrische
Göttin von Hierapolis, für Abnoba oder die Berggöttin
Arduinna bei den Kelten.57 Berge und Hügel stellte man sich als
Sitz von göttlichen Wesen vor. So gibt es auch noch andere
Berggottheiten wie Deus Vosegus, dem Gott der Vogesen, oder
Apollo Alpinus oder Mars Carrus (vom alteuropäischen carr für
Stein).

Diana erhielt jedoch im Laufe der Zeit noch mehr Funktionen
. So übernahm sie von ihrem Bruder Apollo auch den
Schutz der Heilquellen. Mag dies ein Grund für die Weihung in
Badenweiler gewesen sein? Vielleicht stand ursprünglich auf
dem Sockel der Inschrift eine Statue dieser Gottheit, (s. Abb. 3)
In Badenweiler wurde Kinderlosigkeit geheilt, die Frauenabteilung
war nicht kleiner als die der Männer. So könnte es sein,
dass Abnoba in der Therme von Badenweiler als Fruchtbarkeitsgöttin
verehrt wurde.

„In Rom und Italien war die Verehrung der Diana als Straßen
- und Weggöttin unter der Gestalt der Diana Trivia weit
verbreitet."58 Laut Kotterba bezeugen zudem antike Schriftsteller
die Wesensgleichheit der Diana und Trivia. „Trivia Diana
est" erkläre schon Marcus Terentius Varro, Verfasser des etymologischen
Wörterbuchs De Ungua latina im ersten Jahrhundert
v.Chr. und begründe dies damit, dass sie schon in den
griechischen Städten an Dreiwegekreuzungen verehrt worden
sei. Wie die Diana Abnoba für den Schwarzwald habe die
Diana Trivia als Straßengöttin in Italien landschaftsgebundene
Aufgaben gehabt.59 „In römischen Kartenwerken gehören
die Ortsnamen ,ad Dianam, Diana bzw. Dianae' mit zu
den im gesamten römischen Reich am häufigsten wiederkehrenden
Bezeichnungen für Straßenstationen." Er zeigt somit
in seiner Publikation auf, dass Abnoba, die „Diana des


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