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458 Helmut Horn
Poris Aponi (Quelle des Gottes Aponus, der den Schmerz nimmt)
oder Aquae Patavinae ebenfalls bekannt. Die Quellen wurden
intensiv genutzt und mit Badeeinrichtungen versehen, zu
denen Patienten aus ganz Italien strömten.80
Da es immer schwer ist, linguistisch die reine Wahrheit zu
finden, so dürfte damit doch gesichert sein, dass Abnoba die
Göttin jener Berge gewesen ist, die reich an Flüssen oder als
Donauursprung bekannt waren. Und die Quellwasser müssen
eine spirituelle Bedeutung besessen haben.
Und damit kehren wir noch einmal zurück zum Relief an
der Brigachquelle bei St. Georgen.
Abb. 4: Relief an der
Brigachquelle^1
Das Original ist im Heimatmuseum von St. Georgen zu sehen,
eine Kopie im Franziskanermuseum in Villingen-Schwenningen
. Es wurde 1888/89 bei der Erneuerung des Küchengewölbes
im Hirzbauernhof in Brigach gefunden. Auf der Steinplatte
sind ein Hirsch, ein Hase, ein Vogel und drei Köpfe zu sehen.
Es gibt verschiedene Deutungen der Figuren, auf die hier nicht
eingegangen werden soll. Da der Stein aber keine Inschrift
trägt und auch die Darstellung der mittleren Figur keine Ähnlichkeit
mit anderen Diana-Abnoba-Darstellungen aufweist,
kann der Stein Abnoba nicht sicher zugeordnet werden. Er unterstreicht
nur die religiöse Bedeutung der Brigachquelle als
wichtigste und auch am einfachsten zu erreichende Donauquelle
.
Abnoba aus keltischer Sicht82
Vergegenwärtigen wir uns, wie die Kelten gedacht und gehandelt
haben. Auf diesen Aspekt ist man bisher in archäologischen
Veröffentlichungen kaum eingegangen.
Wasser-, Fluss- und Quellgöttinnen waren ein Teil des keltischen
Götterspektrums; dafür gibt es Belege im britischen, irischen
und gallischen Gebiet.83 Die zahlreichen Objekte, die
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