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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 543
(PDF, 98 MB)
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150 Jahre Volksbank Offenburg

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Die Südd. Disconto-Ges. A.-G. Filiale Offenburg

in OFFENBURG i. B,

wolle zahlen gegen diesen Scheck aus unserm Guthaben an
Ueberbringer im Verrechnungswege

Zehn Milliarden Mark

Oifenburg i. B. den 27. Oktober 1923.

Vorschussver»in Offenburg E<£kJK. u. H.

Dieser Scheck soll dem augenblicklichen Bargeldmangel abhelfen und die Lohn- und Gehaltszahlungen
c 2 ermöglichen. Er soll ausschließlich zur Bezahlung in dem Bezirk Offenburg verwendet werden. Die
*3, " Geschäftsleute werden gebeten, denselben an Zahlungsstalt anzunehmen.

onen Mark an städtischem Notgeld gedruckt. Für einen US-
Dollar mussten inzwischen 4,2 Billionen Papiermark bezahlt
werden. In den Protokollen der Bank ist vermerkt: „... zur Zeit
wird an Zinsen 32% sowie eine Creditprovision von 6% pro
Monat sowie für Creditüberschreitungen bis zu 1% pro Tag
berechnet". Im Jahr 1923 hat der Vorschußverein einen Gewinn
von 52,768,742,373,773,366 Mark ausgewiesen. Dies
waren 52 Billiarden, 768 Billionen, 742 Milliarden, 373 Millionen
, 773 Tausend, 366 Hundert Mark. Diese Hyperinflation
sorgte schließlich für einen Zusammenbruch der deutschen
Wirtschaft. Viele Sparer verloren ihre sämtlichen Ersparnisse
und die Banken ihr Eigenkapital. Die Auswirkungen auf die
Bank fasst der Geschäftsbericht 1924 in den drastischen Worten
zusammen: „Wir sind durch die Inflation auf das Jahr
1899/1900, also um etwa 25 Jahre zurückgeworfen worden,
und in Bezug auf unsere eigenen Mittel die Geschäftsanteile
und Reserven auf etwa 50 Jahre (1874)."

Doch dann brachte eine Währungsreform endlich Entlastung
, im November trat die neue Währung in Kraft - die
Rentenmark. Das Umtauschverhältnis betrug dabei 1 Billion
Papiermark gleich 1 Rentenmark.

Scheck über zehn
Milliarden Mark des
Vorschussvereins
Offenburg, 1923

Die Franzosenzeit

Unmittelbare Auswirkungen auf die Bankgeschäfte hatte auch
die Besetzung Ottenburgs durch die Franzosen vom 4. Februar
1923 bis 18. August 1924. Aufgrund der Sicherung der Reparationszahlungen
wurde das Gebiet Offenburg als eine Erweiterung
des Brückenkopfes von Kehl betrachtet mit der Folge, dass


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