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Berichte der Mitgliedergruppen
Donnerstag, 25. April 2013
Vortrag von Stadtarchivarin Andrea Rumpf
„Die Heil- und Pflegeanstalt Wenau im sogen.,Dritten Reich7 und
deren Auflösung 1940: Von der Zwangssterilisation zur Euthanasie"
Das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" von 1933 brachte
grundlegende Einschnitte in das in Acherns Illenau seit Anbeginn herrschende
Konzept humaner Krankenbehandlung. Auch der damalige
Direktor Dr. Hans Roemer war Befürworter des Sterilisationsgesetzes.
Die Illenau wurde zu einem Zentrum nationalsozialistischer Sterilisationspolitik
. Stadtarchivarin Andrea Rumpf trug anhand der Urkundenlage
vor, wie ab 1939 durch die NS-Regierung neben den Kriegsvorbereitungen
auch die „Liquidierung" Geisteskranker eingeleitet wurde.
Trotz Ablehnung durch Dr. Roemer transportierte man aus der Illenau
Patienten nach Grafeneck, um sie dort durch Vergasung zu ermorden
- bis zur Schließung der Illenau am 19. Dezember 1940.
Freitag, 7. Juni 2013
Studienfahrt ins Elsass nach Gatzweiler
„Vernichtung durch Arbeit"
Das KZ Natzweiler war bedeutender Teil des vom NS-Regime errichteten
KZ-Systems. In diesen Lagern „betrieben Henker, Bewacher und
Schreibtischtäter im Namen einer Ideologie die systematische „Entmenschlichung
" und Vernichtung ihrer Opfer. 1941 im annektierten
Elsass auf dem Gelände des Struthof errichtet, wurden vom Arbeits-KZ
Natzweiler aus die dort entdeckten Vorkommen roten Granits für die
Repräsentationsbauten des Hitler-Regimes ausgebeutet. Ab 1942 wurde
das KZ von der Gestapo auch als Exekutionsstätte für von einer
Willkürjustiz Verurteilte aus dem Elsass, Baden und Württemberg genutzt
. 52000 Deportierte haben im Lagerkomplex Natzweiler mit seinen
zahlreichen Außenkommandos Sklavenarbeit, Willkür, Gewalt
, Folter und teils den Tod erlitten. Die Besuchergruppe erfuhr von
deren Kampf ums Überleben und um die Bewahrung von Menschenwürde
.
Auf der Rückfahrt wurde noch die bedeutende Kirche in Niederhaslach
- mit fachlicher Führung - besichtigt, thematisch an die baugeschichtlichen
Vorträge über die Münster in Straßburg und Freiburg anknüpfend
.
Donnerstag, 20. Juni 2013
Vortrag von Prof Dr. Jürgen Heizmann, Universite de Montreal
„Südtirol zwischen Nationalsozialismus und Italo-Faschismus:
Die Wiederkehr der Geschichte in der Literatur"
Südtirols Politik und Schicksal zur Zeit der NS-Herrschaft ist mit
Achern durch die ab Oktober 1940 in der Illenau untergebrachte
„Reichsschule für Volksdeutsche" verbunden, in der Mädchen aus
Südtirol, deren Familien sich in der „Option für Deutschland" zur
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