Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 625
(PDF, 98 MB)
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Berichte der Mitgliedergruppen

Helmut Horn erklärt,
was er zur „Gleichschaltung
" im Jahr
1933 in den Archiven
fand.

Foto: M. Buzzi

berg niedergelassenen Apothekers, Chemikers und Forschers genossen
seinerzeit europaweiten Ruf.

Das Jahr 2013 erinnerte uns nochmals an die 80. Wiederkehr der
sog. „Machtergreifung" der Nationalsozialisten. Akribisch durchforsteten
Hans Harter und Helmut Horn lokale Zeitungsarchive, um anhand
der Berichterstattung die Entwicklung des Jahres 1933 im oberen Kinzigtal
aufzuzeigen. Eine leidlich funktionierende Demokratie wurde
innerhalb kürzester Zeit in einen „Führer-Staat" verwandelt, der zuerst
Parteien und Gewerkschaften ausschaltete, um dann immer stärker
auch in die Vereine und schließlich in das Leben jedes Einzelnen einzugreifen
. Diese Entwicklung ging auch an Schiltach und Lehengericht
nicht vorbei, ganz im Gegenteil: Die frühe Existenz einer NSDAP-Ortsgruppe
und deren Wahlerfolge zeigen deutlich, dass die NS-Politiker
und ihre Ideologie schon früh auch hier Anhänger fanden. In einem
Ende November von beiden Heimatforschern vor vollem Haus gemeinsam
gestalteten Vortragsabend vermittelten sie eindrücklich, wie der
Nationalsozialismus in beiden Gemeinden Fuß fassen konnte, warum er
von breiten Bevölkerungsschichten mitgetragen wurde und in welch
atemberaubendem Tempo die örtlichen Vereine, freiwillig oder einer
vermeintlichen Notwendigkeit folgend, sich von den braunen Macht-
habern gleichschalten, instrumentalisieren und damit letztlich mundtot
machen ließen.

Ein großes Thema war das ganze Jahr über zudem die Kleindenkmalerfassung
. Nach anderen Landkreisen beschloss auch der Kreistag in
Rottweil, mit Hilfe ehrenamtlicher Helfer in den Jahren 2012 und 2013
die Kleindenkmale im Kreisgebiet registrieren, fotografieren und dokumentieren
zu lassen.

Unter dem Begriff „Kleindenkmal" werden im Allgemeinen ortsfeste,
freistehende, kleine oder größere, von Menschen gefertigte Gebilde aus
Stein, Metall oder Holz verstanden, die einem bestimmten Zweck dienten
oder an Personen erinnerten. Aber auch Flusswehre, Kanäle mit
ihren Stellfallen, Gewölbebrücken, Holzriesen, Brunnen und Brunnenstuben
, Felsenkeller, Stolleneingänge und nicht zuletzt Grenzsteine gehören
dazu, ebenso Zeugnisse der Industrialisierung und des Verkehrs.
Sie sind Bestandteile unserer Kulturlandschaft, im besiedelten Gebiet
genauso wie in Feld, Wald und Flur.

Im Bereich der Stadt Schiltach wurden die Bezirke Schiltach, Vorder-
sowie Hinterlehengericht eingerichtet, wo die Erfasser Hans Harter,

Schiltach: Ein
Grabstein als Kleindenkmal
. Bronzerelief
„Frau mit Rosengirlande
" von Prof.
Fritz Wolber (um
1905). Foto:H. Harter


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