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Hexenprozesse: Ursachen und Verfahrensgrundsätze
sigkeit im Kirchgang. Es machte sich verdächtig, wer aus einem
Dorf, in dem gerade die Prozesse begonnen hatten, wegzog. Es
machte sich aber ebenso verdächtig, wer im gleichen Dorf die
Vorgehensweise der Hexenjäger zu sehr lobte.8
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Nicht nur Juristen und Theologen traten als Hexentheoretiker
auf, auch die Mediziner. Titelbild des Buches von
Hermann Neuwalt, der die Wasserprobe als Verfahren
der Erkennung von Hexen ablehnte: „Bericht von Erforschung
/Prob und Erkenntnis der Zauberinnen durchs
kalte Wasser", Helmstadt 1584. Neuwalt widersprach
der Theorie seines Arzt-Kollegen Wilhelm Adolf Scribo-
nius, die dieser in „De Sagarum natura" (Lemgo 1583,
hier die Ausgabe Marburg 1588) niedergelegt hatte.
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Aus Angst vor einer Anklage veröffentlichte der Jesuit Friedrich Spee seine Kampfschrift gegen die
Hexenprozesse zunächst anonym und ohne Zustimmung der Ordensleitung. Zahlreiche, auch unautorisierte
Nachdrucke erschienen. Mal war der Verfasser ein „incerto Theologo Orthod.", mal, wie im
Trierer Exemplar, ein „incerto Theologo Romano". Die erste deutsche Ausgabe erschien 1647 in der
Übersetzung von Johann Seiffert, einem protestantischen Feldprediger. Seinen Drucker Petrus Lucius
hat sich Spee klug ausgesucht. Der Universitätsdrucker der Alma Ernestina (Universität Rinteln) war
regelmäßig mit zahlreichen Titeln auf der Frankfurter Buchmesse vertreten und hatte bereits ein Jahr
zuvor das Buch des Rechtsprofessors und Befürworters der Prozesse Hermann Goehausen - „Processus
juridicus contra sagas et veneftcos" - verlegt und erfolgreich vermarktet.
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