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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 40
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0041
^.Q Rainer Fettig

- Flug durch die Luft

- Hexensabbat mit Teufelsanbetung

- Schadenzauber

Die schließlich gestandenen Missetaten waren dementsprechend
von ähnlicher Art. Meist waren die Verbrechen schon
vor etlichen Jahren geschehen. Der Teufel erschien der oder
dem Beschuldigten in irgendeiner Gestalt und nötigte sie,
Gott und die Heiligen zu verleugnen. Dann fordert er den
Beischlaf, der schließlich gewährt wurde. Darauf folgt die
Hexenhochzeit, zu der die „Hexe" an den vorgegebenen Ort
oft auf einem Gegenstand oder Tier reitend, fliegt. Dort wird
das Paar von einem anwesenden Zauberer mit der linken
Hand in des Teufels Namen zusammengegeben. Nach einem
Festmahl mit Wein und Fleisch wird dann ein Hagel gesotten,
der aber meist keinen Schaden anrichtet, da der Hafen umgestoßen
wird und der Sud schadlos abgeht. Mit einem vom
Teufel überreichten Pulver, einer Salbe oder einem Stöcklein
soll die Hexenperson Schaden an Menschen und Tieren anrichten
.

Der Teufel gibt seinem Buhlen einen Namen. In unseren
Akten nennt er Frauen: Wölflin, Hündlin, Dachsin, Luchsin,
blaues Vögelin, April, Merz, Setti, schwarze Unholdin und Eulenspiegel
. Männer werden benannt: Grünspecht, Greßlin, Fe-
derlin, Schimmel, Hemmerlin, Hammerer, Dietrich, Michel
und Veit.

Die angegebenen Hexenhochzeitsplätze liegen alle in der
näheren Umgebung von Oppenau: die Almende, bei der Ziegelhütte
, bei der Schießhütte, unter der Linden nächst vor
dem Städtlin, auf dem Stock, Kienebene, Hochebene, Börsgrit,
Sohlberg, Steigköpflin, Achersbach, Buseck, Mühleckle, Löcherberg
, am Tanz. Weiter entfernt sind Kniebis, zwischen
Urloffen und Zimmern, Ortenberg, Gengenbach und Offenburg
.

Bei der intensiven Befragung nach Mitschuldigen wurden
von den Angeklagten häufig Familienangehörige, Bekannte,
und wie in unseren Akten auch Bäcker, Wirtsleute und sogenannte
Honoratioren angegeben.

Angeklagter Hans Hodapp

Der erste große Hexenprozess in den Oppenauer Akten betrifft
einen 70-jährigen gut situierten Bauern aus dem Kapplertal. Er
war als Hexenmeister „stark verschrien", hatte die Vorwarnungen
nicht beachtet und war schließlich festgesetzt worden.


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