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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 76
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Louis Schlaefli

Seit er aber auß dißem Costhauß kommen, sey er nicht vil mehr
von ihm Maria geplagt oder geholt worden, als vor 4 Wochen...,
seyen auch selbige nacht zu Straßburg geweßen, mehr andere
Essenspeiß darinnen abgeholt. Item vor 3 Wochen ungefar, hat
mehrgedachte Maria Ihne in des Kiefer Jergen Hütten, in sein
schlafCammer gefürt, under sein bettladen gestoßen umb Mitternacht
Zeit, und Ime ein Commißleiblin zu eßen geben, Er
dieselbe nacht darin ligen pliben, und darüber hart entschlafen,
daß er nicht weiß, wie er des Morgens widerum herauß kommen;
daß er aber die nacht hernacher auch in des becken hütten kommen
, und über dem kensterlin geweß seye undt etwas herauß
nemmen wollen, und darüber verjagt worden, wolle er gantz nit
gestehen.

Offenbar hat der Schultheiss ihm die Angaben der oben gen-
nanten Zeugen vorgelesen, dann hat er ihn befragt, wer die
seyen, die also bey nächtlicher Weyl pflegten zuesammen zu kommen
; darauf Er, wie oben gemeldet, zwar ungleich und einmal mehr,
daß ander mal weniger persohnen, und jedoch zweifelhaft angeben:
und seind diese wie volget:

- Michel Neystetter genant und sein fraw, Maria,

- Daniel Widrecht, der baur, sein fraw undt Kinder,

- Hanß Hätz, sein fraw undt Kinder,

- Caspar Wagner, sein fraw undt Kinder,

- Clauß Cramp, seine Söhne und Töchtern,

- Hanß Dolckh, Fischer Lentzen Hanß genant,

- Hanß Kiefer, sein fraw undt Kinder,

- Gallen (?) Georg undt sein fraw,

- Diebolt Lusch und sein fraw,

- Hanß Widrecht,

- Georg Riff,

- Georg Widrecht,

- Hanß Hag, der Ledige,

- Michel Hügel und sein fraw,

- Philips Scheit, von bischen,

alle von Freystett (ABR 2 B 26/38).

Außer dieser Liste der vermutlichen Hexen und Hexenmeister
aus Freistett scheinen die Geständnisse des Knaben ziemlich
harmlos. Wahrscheinlich hatte er dann und wann - nicht
unbedingt auf einer Geiß! - seine Kostgeberin nach Straßburg
begleitet und diese Einkaufsreisen in Hexenreisen umgeträumt
.


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