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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 80
(PDF, 94 MB)
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gQ Louis Schlaefli

seilen das Pferdt mit geweyhten Kräutern bereichert, Sie ... hette
selbige abweisen undt hinweg treiben müeßen. Volgendts sie sich
mit dem Reütter verglichen ...".

Eine zweite, kaum lesbare Liste, enthält die Aussagen folgender
Zeugen:

1. Lorentz Lang, der sagt, „daß sie schon lang im Geschrei sei".

2. Mathis Rencker (?), des Raths,

3. Hanß Gall (Doli?), „50 Jahr ungeuohr, Burger im Thal",

4. Hanß Lang, 33 Jahr alt, Bürger im Thal,

5. Michel Lang ... (?), 34 Jahre alt, Bürger im Thal: „Man sagt
von diser Agatha nit viel gutes ..."

6. Caspar Dolt, Bürger im Thal,

7. Michel Hodapp, aus Waldulm, 34 Jahre alt, sagt „diese Agatha
seye schon lang im Geschrey ..."

8. Hans Drut... (?), Bürger im Thal,

9. Hans Muller, Bürger im Thal, 36 Jahr alt,

10. Michel Muller, 34 Jahre alt, erwähnt den Dr. Bilonius, welcher
öfters in den Hexenprozessen zu dieser Zeit im Bistum
tätig war.

11. Adam Smidt, von Cappel, 35 Jahre alt, erwähnt denselben
Juristen.

Nach weiteren Angaben am Ende dieser Liste wurden der Agatha
am „dienstag den letzten Augusti" auf der Ratstube die indi-
cia verlesen und dann wurde sie offenbar eingekerkert („ad
carceres").

Eine dritte Liste ist betitelt: „Freytags den 7.7hns 1640 zuo Cappel
weiters über Agatha Andreß Manners Zue WaldtUlm hauß fraw
Inquirtet". Folgende Zeugnisse wurden registriert:

1. Jacob Borman, Bürger zu Waldulm, „deponiert habe vor ungefähr
6. Jahren underschidlich Persohnen, so aber mehren Theill
gestorben (gehoert), daß Sie in solchem geschrey der Hexerey ge-
weßen". Er erzählt dann die schon bekannte Geschichte des
Reiters Pferde. Jedoch gibt er zu, „habe auch Niemalen als Sie
Agatha sein Nachbaurin geweßen, etwas, so Ime zugefüegt worden
verspüret".

2. Barbara, Ehefrau von Jacob Borman, erwähnt natürlich die
Geschichte des Pferdes, mit dem Anhang, dass drei Wochen
nachher Reiter gekommen sind, die Agatha gefangen genommen
und so weit gebracht, „daß Sie sich mit Ime vergleichen
müessen". Weiter erzählt sie, „daß Meister (des Nachrichters
) Niclaußen zu Renchen Knecht ... das Pferd abgetragen ...


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