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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 135
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Rat und Zünfte in der Offenburger Hexenverfolgung 1598 bis 1602

anzusuchen. Der Rat ordnete für alle drei Verhaftung und
Befragung an.

Die Reise zum Grafen
Friedrich von Fürstenberg

Der Verhaftungsbefehl konnte jedoch nicht umgehend vollzogen
werden. Jakob Fiegkenbach, Ruprecht Silberrad und Lien-
hart Stehlin hatten am Tag zuvor, noch während der Befragung
der Rebleute durch den Rat, die Stadt verlassen und sich auf
den Weg zum Grafen von Fürstenberg gemacht.124 Die Reise
war schon länger vorbereitet gewesen. Man hatte beim Landschreiber
des Grafen in Haslach um Audienz angesucht und
Erlaubnis erhalten, beim Grafen vorzusprechen.

Ruprecht Silberrad beharrte in seinen Befragungen im Februar
1602 darauf, dass sie nun zum dritten Mal im Auftrag der
Ausschüsse zum Grafen gereist seien. Man habe im Auftrag der
Ausschüsse drei Punkte mit dem Grafen besprechen wollen.
Erstens hatte man ihn erneut um die Konfirmation des von
seinen Subdelegierten besiegelten Kommissionsabschieds bitten
wollen. Zweitens hatte man seine Meinung hören wollen,
wie man dem Privileg des Markgrafen von Baden folgen
könne, wonach neben den zwölf des alten Rates weitere
24 Personen im neuen Rat sitzen sollten. Drittens hatte man
um Rat bitten wollen, wie man mit den Drohungen einiger
Ratsherren, die Einigkeit der Ausschüsse notfalls unter Einsatz
ihres eigenen Hab und Gutes zertrennen zu wollen, umgehen
sollte. Silberrad und Stehlin hatten überdies beabsichtigt, den
Grafen zu fragen, wie sie sich der zauberischen und tödlichen
Machenschaften der Laupachtöchter gegen ihre Familien erwehren
könnten.

Fürstenberg empfing die Ratsuchenden nicht persönlich.
Sein Sekretär beorderte allein Jakob Fiegkenbach zum Hof und
ließ sich die Anliegen schildern. Fiegkenbach erhielt vom Grafen
ein uns unbekanntes Schreiben. Es war offensichtlich an
den Rat der Stadt Offenburg gerichtet.

Die Verhaftung der Aufrührer

Als Silberrad und Stehlin das gräfliche Schreiben am 4. Februar
auf der Kanzlei dem Rat einreichten, wurden sie umgehend
verhaftet und mit ihnen auch die Rebleute Bastian Hemmert
und Hans Baur sowie der Ölmacher Caspar Weiden, ein Mitglied
der Karcherzunft. Jakob Fiegkenbach konnte sich der
Verhaftung entziehen.125


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