Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 175
(PDF, 94 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0176
Anno 1533 ist Schiltach gar außbrunnen ...

tach", 1883). In seinem Ursprungsort Schiltach wirkt er bis
heute ins Stadtbild und gesellschaftliche Leben hinein: Durch
ein 1942 am Rathaus angebrachtes Fresko des Malers Eduard
Trautwein im NS-Stil, das die Brandstiftung in überlieferter
Weise als Werk von gehörntem Pferdefußteufel und lüstern lachender
Magd zeigt. Seit den 1950/60er-Jahren treten beide
auch als Masken beim fasnächtlichen Treiben auf, mit Bezug
auf das damalige, freilich als legendär empfundene Geschehen,
dessen dämonologische Interpretation so weiterhin volkstümlich
tradiert wird.106

Quellenanhang

Q1:

Johannes Kessler: Sabbata: „Schiltach verbrunnen"

„Vor dem das stätli Schiltach genannt, in Kinigitzer tail gelegen
, erschrockenlichen verbrunnen, ist ain gemaine und
überainstimmende sag, och by den globwirdigen personen,
das sich begeben uf den 24. tag merzen, hab sich in des
schuldtheißen hus zu Schiltach, Jacob Schernlin genannt,
etwas zu nacht wunderbarlich hören lassen, aber alle kamer
und gemächt durchsucht und nichts finden können. Deshalben
er zwen priester, den pfarrer allda und den pfarrer zu
Schenkenzell, Georg Honer genannt, und sunst von sinen
nachburen VI man zu im berufen lassen, das gespenst zu
erkundigen und ze beschweren. Wie sy nun gefragt, wer er
sije, hat er geantwurt, er sije der tüfel (Gott welle uns behüten
!), zudem die pfarrer mit lesterworten überschütt und
etliche laster, die sy sollten gethun haben, offenlichen entdeckt
und fürgeworfen; desglichen dem schuldthaißen ge-
tröwt, er welle im sin hus anzünden und verbrennen. Demnach
hat er gesungen, gepfiffet und über alle red wunderbarlich
antwurt geben, biß uf Sonnentag nach mittag sich
nit mer hören lassen, damit iederman vermaint, der bös
gaist sy hin.

Und am hochen dondstag genannt, war der 10. tag aprils, in
der dritten stund nach mittag, ist ain klaine, blawe wulch uf
Schernlins hus gesechen; die hat sich umbgewicklet und
sinwel worden wie an kugel, das hus oben angangen mit für
und das stättlin in ainer stund biß an zwai hüser überal
verbrent, das och nit die muren bliben sind. Und wie es angefangen
ze brennen, ist der thurn unden in der statt, da
man zum nechsten zu der Kinigitz hat, nidergefallen, das


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