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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 184
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134 Konrad Velten

Schlosses, Gebäude und Schlossgraben, sowie zu Rodungsarbeiten
war eine beträchtliche Anzahl von im Tal wohnenden Arbeitskräften
erforderlich. Mit großer Wahrscheinlichkeit war
das Tal hinter Steinbach schon früh vereinzelt besiedelt.

Diese These wird erhärtet durch Funde am Schlossackerweg
. Etwa 200 m westlich von dieser ehemaligen Schlossanlage
wurden beim Aushub einer Baugrube im Jahre 1970
Bruchstücke von Ziegelwerk, Tonscherben, Henkel eines Tongefäßes
aus Terra sigillata mit abgebröckelter Glasur entdeckt,
darunter auch Reste aus Kalksteingüssen. Die Fundstücke
lagen etwa 1,50 m unter der Grasnarbe. So jedenfalls beschrieb
der Heimatforscher Erich A. Huber die Fundstelle, als er zur
Sichtung gerufen worden war. Weiter vermerkte er, sei am
Boden eine auffällige Spur eines Grabens, etwa 40 cm breit, der
von einer anderen, nicht von der umgebenden Erdmasse gefüllt
war. Darunter taucht nach Aushebung dieser Erde ein
ausgemauerter Schacht, ein Heizungsschacht auf. In der Länge
der Baugrube war dieser Hypokausum aus Ziegelmauerwerk
von Holzkohle geschwärzt. Weiter entdeckte Huber auf der
Baugrubensohle Reste von Hypokaustikpfeilern. An der östlichen
Wand der Grube wurden Reste eines Mauerfundamentes
in der Länge der Grube, etwa 10 m, sichtbar. Dieses Fundament
zeige auf der oberen Schicht deutliche Brandspuren. Der
Hypokaustikschacht verlaufe weiter unter der südlichen Grubenwand
bergwärts. Diese Entdeckung weist auf ein ehemaliges
römisches Landhaus hin.2

Nun zu der Größe dieser Wohnburg dieses ehemaligen oberen
Schlosses. Zum Vergleich können die Maße der ursprünglichen
Wohnburg des unteren Schlosses herangezogen werden.
Nach dem Jahre 1992 wurde das Kerngebäude dieses später erweiterten
Schlosses vermessen. Die Seitenlängen betragen jeweils
11,20 m zu jeweils 10,40 m. Rechnet man den Umfang in
Fuß um, dem damaligen Maß in der Bauzeit, so ist das Ergebnis
die Zahl 144. Diese Zahl galt in jenen Jahrhunderten als heilige
Zahl. Sie ist das Produkt von 12x12 und deutet auf das Alte
und Neue Testament hin. Auch auf der Yburg, im romanischen
Bergfried, ist diese Zahl zu finden. Diese Maße der unteren
Wohnburg können so mit Sicherheit auf dieses Schloss, auf die
Wohnburg übertragen werden.

In der Fortsetzung gilt dieser Bericht nun hauptsächlich den
Freiherren Stein von Reichenstein. 1466 tritt erstmals dieses
Geschlecht auf die Bühne der Geschichte hier in Neuweier. In
diesem Jahr stifteten der Junker Conrad Stein von Reichenstein
und seine Frau Bärbel eine Jahrzeit für deren ersten Gatten
Dietrich Röder in die Steinbacher Pfarrkirche.3 1467 werden die


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