http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0199
198
Frank Flechtmann
Muster einer H-Karte
zur Ortenau. Die
Karteikarten, wie sie
1935-1944 benutzt
wurden. Quelle:
Bundesarchiv
i
1. neiMi Kreidnnweiß
Frau
2. Sdit»lbmi!j*n:
3. Dsmomrn:
4. TTlttc-diennome:
5. Slonb:
6. üJohmirt: Stotzheim
7.
6. t
DD:
10.
lebig
12.
Denn.
filier
13.
Katft.
prot.
15.
des-
17. JmberjoN:
18. Be[1(:
19. Derroonble:
20. flnfthfn:
21. BofJ«:
--
22. Stellung jut Rltd|l
23. strhofUI «m:
M. Btunb: Hexerei
Protokolle der Hexenprozesse sind viel schwerer zu entziffern.
An zwei Orten im Norden der Ortenau lässt sich aus neueren
Veröffentlichungen die Zuverlässigkeit der Angaben auf den
Karten überprüfen: Bühl und Steinbach. Beide Orte lagen am
Südrand der Markgrafschaft Baden, dem Thema von Martin
Burkarts Arbeit „Hexen und Hexenprozesse in Baden" über 326
namentlich ermittelte Personen (erschienen in Durmersheim
2009). Die bei ihm Erwähnten aus Bühl und Steinbach kommen
fast alle auf den Karteikarten vor, wenn auch teils in anderer
Lesart. Aus Steinbach wurden in einer neueren Publikation
32 Personen mit Folterprotokollen dokumentiert; 31 kommen
auf den Karten vor - das sind alle bis auf Maria Steffa, die
während der Folter verstarb. Siehe Protokoll 29 in: Willi Dafer-
ner, Dagmar Rumpf (Bearbeiter), Hexenprotokolle 1628-1630
im Amt Steinbach, Baden-Baden 2011. Diese Veröffentlichung
ist besonders aufschlussreich für die Verfahren, weil sie die
vollen - damals für wesentlich erachteten - Angaben wiedergibt
, die durch Folter bewirkten „Geständnisse", und dabei die
Arten der Folter benennt. Auch hier unterscheiden sich aber
die Lesarten der SS-Männer. Die Steinbach-Karten wurden von
Levin am 8./9. April 1937 „verarbeitet
". Dabei las er Raheberlin für Bacheberlin
, Opffer für Oser, Layen
für Lu(t)z, Brumme für Krumm, aus
Apollonia Hans wurde Appolonia
Brentz. Doch aus den bei Daferner/
Rumpf abgebildeten ersten Seiten
des Originals ist zu ersehen, dass
diese Lesarten durchaus infrage
kommen - wenn man nicht aus der
Gegend stammt und die einheimischen
Namen besser kennt.
25. 6efcmgen|(f|Q|t unb Soltet:
26. Effisnbnis.- Wettermachen. Da aber zu
früh umgeschüttet worden, sei stallt
des Nebel nur kalter Regen geworde-
27. Urteil:
28. filmlditung:
29. ollrln
30. mit:
31. CIL u. Qu. ongb.
Steinbach Malefiz-Prot. 12641.
—.....2-
71. Kot» P. I.Dbbg.mli:
33. Sodibeotb.: Le/Bi. 34. Toj: 9.4.37.
35. Orti Steinbach
23.1.1629
3«. bei:
37. rtmldioftigiblit:
33. kotfi.
39. prot
40. tef.
41. DiltL
12. R>g.F)(rr:
43. Sohren». fi.-Befcllmr.fei:
44. Stillung b. Biltfiol»:
45. Stellung ti. Orben:
49. flnklCger:
47. Denunjlant:
48. GtlJM. obtr melll. Seil Jit:
49. Richter:
50. Beteiligte per[ontn;
51. Gutachten:
52. Beteiligte Bel|)lv Orlen, Jnqulfltoren:
53. Solteiknedile:
54. Sthotftlctilet:
55. Projrfaktl In:
G»A. Karlsruhe.
55, Abbruche:
Dot|tel[g.:
Die Mitarbeiter am
H-Sonderauftrag
In einer neueren Arbeit27 heißt es,
„die Forschergruppe bestand aus
13 Festangestellten und einigen Beratern
", dazu wird auf den Beitrag
von Jörg Rudolph in „Himmlers
Hexenkartothek" verwiesen (S. 60-
66). Die Aufsicht habe Dr. Wilhelm
Spengler geführt, später Dr. Rudolf
Levin.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0199