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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 200
(PDF, 94 MB)
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200

Frank Flechtmann

1941 wurde die Gruppe Teil von Amt VII, das der wissenschaftlichen
Forschung vorbehalten war, als Referat VII C 3 - Gegnerbeobachtung
, wissenschaftliche Sonderaufträge.

Als nach Dr. Spengler 1939 Dr. Levin Leiter der Gruppe
wurde, bekam er damit auch einen immer höheren Rang in der
SS. Zu „Führers Geburtstag" 1943 wurde er in der üblichen
Beförderungswelle zum SS-Sturmbannführer ernannt.33

Levin fiel im April 1945 als Unteroffizier vor Berlin.34

Zur Übersicht

Aus den fast 1200 Karteikarten des H-Sonderauftrags mit mehr
oder weniger klarem Ortenau-Bezug wurde eine Übersicht erstellt
mit einer Zeile je Karte, in der das Wesentliche zusam-
mengefasst wurde. Wie die Hexenkartothek ist die Übersicht
zunächst nach Orten sortiert. Dabei ragen mengenmäßig Ortenberg
bzw. „Ortenburg" (297 Karten), Offenburg (228 Karten
) und Gengenbach (171 Karten) heraus. Im Mittelfeld mit
30 bis 74 Karten folgen mehrere Bezeichnungen, die die spätere
Kreisstadt Bühl betreffen dürften (insg. 74 Karten), Oberkirch
(67), Appenweier (56), Haslach (44), Ettenheim mit 43,
Wolfa(ch) mit 33 und Steinbach mit 31 Karten.

Eine besondere Rolle spielt Straßburg mit in die Tausende
gehenden Hinrichtungszahlen. Die 33 bzw. 36 Karten betreffen
sowohl die Stadt als auch das Bistum und damit Teile der
Ortenau.

Aus Zell a. H. liegen 20 Karten vor. Schiltach und Alpirsbach
folgen mit je 16. Mit „Landvogtei Ortenau" dürfte Ortenberg
gemeint sein, hierunter fallen noch einmal 12 Karten (vor
allem Angaben aus der Literatur).

Oppenau führt mit 6 Karten die Orte mit weniger Verfahren
an, die teils nur mit einer Karte vertreten sind. Außer Kehl und
Renchen kommen auch Biberach, Steinach, Gutach und Hornberg
nicht als Gerichtsorte vor.

Chronologisch liegt Straßburg am Anfang. Es ging (ab 1212)
zunächst um Verfahren gegen „Ketzer". Mit der Hexenbulle des
Papstes und dem berüchtigten Lehrbuch aller Folterer, des „Hexenhammers
", setzten dann mehrere große Wellen ein. Sie
werden hier als Ereignisse in Stadt und Bistum Straßburg berücksichtigt
, das beiderseits des Rheins liegt.35

Innerhalb der Ortenau macht der kleine Ort Diersburg den
Anfang bei den Hexenprozessen, wo 1486 angeblich zwei verkommene
Personen einen Anschlag auf Baron Röder von Tiersberg
geplant hatten (Karten Tiersperg 1 bis 3, siehe die Anmerkungen
dort).


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