Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 201
(PDF, 94 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Die Ortenau in Himmlers Hexenkartothek

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Es folgt Schiltach mit dem berühmten Stadtbrand
von 1533, der bekanntlich von einer
Hexe (oder auch von mehreren) gelegt worden
sein soll. Von Oberndorf gebürtig gewesen, sei
sie nach dem Brand dorthin geflohen, wurde in
Oberndorf verbrannt. Gleichwohl ist sie unter
den zu Schiltach geführten Karten gleich auf
mehreren vertreten (siehe die Karten 1 bis 4),
immer namenlos. Der Vorgang wurde seit Jahrhunderten
ausgiebig behandelt und findet sich
bei Erasmus von Rotterdam, Ludwig Bechstein
(„Der Teufel von Schiltach") und neuerdings
ausführlich bei Hans Harter (2015, 2005), auch
im Internet (2008, unter historicum.net). (Siehe
auch diese Ortenau, Beitrag Harter.)

Weiter geht es mit einem Fall von 1557, den
Franz Volk an den Anfang seines „Beitrags zur
Sittengeschichte" stellt: Anna Schütterlin aus Zell. Sie eröffne
„als Erste den ortenauischen Hexenreigen" (ab Seite 5). Aus seinen
knappen Angaben hat 1936 ein Schriftsteller das Schicksal
„freigestaltet" in einer Erzählung: Gustav Lassen veröffentlichte
sie in Radolfzell unter dem Titel „Die Hexe Anna Schütterlin",
ergänzt durch eine „religions- und zeitgeschichtliche Betrachtung
" unter der Überschrift „Wie ist der Hexen- und Dämonenglaube
entstanden?" Darin geht es zeitgemäß um „die schlauen
Pfaffen", die „altgermanischen Anschauungen" und das Christentum
als „orientalische Religion", „daher hat es auch artfremde
Einflüsse mitgebracht". „Das Weib" nahm „nur eine
untergeordnete Stellung ein". „Sie sank zum Objekt männlicher
Sinneslust herab", wurde „von dem Manne geschlagen und
schließlich als Hexe verbrannt" (S. 77). Lassen zitiert dann aus
dem letzten Kapitel bei Volk („Hexenboden") einige Beispiele,
wie die Offenburger Stadtväter den richtigen Glauben durchsetzten
(ab S. 81).

Doch „die geistige Freiheit setzte sich durch", Klopstock,
Herder und Goethe werden bemüht, und sie „brachten uns den
Anbruch eines neuen Morgenrotes", das 1000 Jahre dauern
sollte. - Anna Schötterlin aus Zell steht also auf der Zeller Karte
18 - aber auch als Anna Schütterlin auf den Karten Offenburg
195 und Ortenberg 251, jeweils mit einer anderen Quelle: unter
Offenburg wird die erwähnte Broschüre von 1936 aufgeführt
und Volk (S. 5), unter Ortenberg die Akten in Karlsruhe.
König36 (Zeller Karte) hat nur bei Volk abgeschrieben. Das Buch
erschien erstmals 1892 in Rudolstadt, um 1930 sehr oft in Berlin
, zuletzt noch 2015 in Münster.

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Polnisches Deckblatt,
hier: Nr. 2087 -
Ortenburg Niederbayern
. Die (falschen)
Angaben wurden vom
Einhänger übernommen
. Quelle:
Bundesarchiv


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